Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Zeit von Karl dem Großen bis zu den Kreuzzügen - S. 322

1866 - Leipzig : Teubner
322 Die normannische Eroberung. — Schottland und Irland. colm Iii Canmore 1092 zu Feld gezogen war, geriet W. Ii in solche Not, daß er sich unter Vermittlung seines eben versöhnten Br. Robert mit der Lehenshuldigung sür die zwöls Landgüter, welche der schottische König in England besaß, begnügte. Die Ausführung der heilsamen Maßregel, die weiten noch immer in Verödung liegenden Landstriche Northumbriens durch Verpflanzung von Bebauern in sie zu bevölkern, muste erst gedeihn, ehe sie der Grenze Schutz zu gewäreu vermochte. Doch 1093 ward Maleolm (13. Nov.) mit seinem ältesten Sohn Eadward, als er nach Ausführung eines neuen Einfalls von Verhandlungen heimkehrte, im Hinterhalt gemeuchelt. Der Br. Dufeuald (Donald) erlangte durch die Erbitterung des Volks die Regierung und verjagte dieser folgend alle Engländer aus dem Land. Dun- can, Malcolms S., welcher als Geisel an Wilhelms Ii Hof lebte, vertrieb, von diesem gesandt, jenen, muste jedoch nach einem Jahre demselben wiederum weichen. Da setzte dann Wilhelm Ii mit Heeresmacht einen jüngern Sohn Malcolms, welcher ebenfalls den Namen Eadward trug, auf den Thron, und dieser konnte sich nun einer Abhängigkeit von England nicht entschlagen. Die in der Hauptsache misglückten beiden Feldzüge Wilhelms Ii gegen Wales 1095 und 1097 hatten die Besetzung einiger Districte zur Folge, allein weit wichtiger war die Anlegung von Gruppen und Reihen fester Plätze an den Grenzen, welche eben so zur Abwehr der fortwärenden Angriffe dienten, wie die endliche völlige Unterwerfung der Briten vorbereiten halfen. In nichts bewies Wilhelm der R. sein nur auf Eigenwillen gerichtetes tyrannisches Wesen mehr, als in den kirchlichen Dingen. Die nach Gregors Vii Tod ausgebrochnen Streitigkeiten über die Besetzung des päpstlichen Stuhls waren ihm ganz willkommen, um unter dem Vorwand der Unentschiedenheit, wer der rechte Papst sei, die erledigten Bischofsstühle, selbst den von Canter- bury, unbesetzt zu laßen und die Einkünfte für sich zu verwenden. Eine schwere Krankheit preßte ihm 1093 den Entschluß ab, seine kirchlichen, wie politischen Maßnahmen zum Beßern zu kehren, allein er war nicht von Dauer. Die Weihe des eben so frommen wie gelehrten Abts Anselm von Bee (des Hauptförderers der Scholastik) wurde eben so durch die ernstlichen bescheidnen Bedenken des trefflichen Mannes, ob er das schwierige Amt über- nehmen solle, wie durch des Königs Absichten, Güter und Einkünfte zu schmälern und Zahlung eines Preises zu erlangen, bis 4. Dec. 1093 verzögert. Als dann jener mit würdigster Festigkeit den am Hof und unter dem Adel eingerißnen Lastern entgegentrat, die Rechte und Güter seiner Kirche ver- teidigte und Urban Ii nicht allein anerkannte, sondern auch von diesem das Pal- lium nahm, häufte er auf den Prälaten solche Plackereien, daß dieser endlich 1097 mit mühsam erlangter Erlaubnis nach Rom gieng, wo er, harte Beschlüße von seinem Dränger, dem König, abwendend und hohe Ehre genießend, des Zeitpunkts zur Rückkehr harrte. Unerwartet schnell kam dieser, indem W. (12. Aug.) 1100 auf der Jagd, wie in der nächstfolgenden Zeit am allge- meinsten geglaubt wurde, durch eine Verwundung, welche er sich selbst mit einem Pfeil zugefügt hatte, ums Leben kam. Schottland und Irland. 13. Wärend England in die europäischen Verhältnisse eingeordnet ward, blieb der nördliche Teil der Insel, Schottland, denselben lange Zeit gänzlich fremd. Die südöstlichen ebneren Gegenden konnten von den Schick- salen des südlichen Teils der Insel nicht unberührt bleiben, dagegen wurden die nordwestlichen, steile Höhenzüge mit tief eingeschnittneu Thälern und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer