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1. Die Zeit von Karl dem Großen bis zu den Kreuzzügen - S. 323

1866 - Leipzig : Teubner
Die normannischen Völker des skandinavischen Nordens. 323 Wenigem Fruchtboden enthaltenden, von einem rauhen Klima beherschten Lande (Low-lands) nur wenig von dem Verkehr, noch weniger von Erobe- rern heimgesucht. Dort erhielt sich auch am längsten die aus der Familie hervorgegangne Verfaßung. Gleiche Namen verbinden die Glieder der Clans unter sich, sondern sie aber auch von den andern streng ab und die Häupt- linge (Lairds) haben das erbliche Recht eines Familienhaupts. Freilich gerieten die Elans, besonders durch die Blutrache, in heftigste Fehden, ja einzelne standen sich Jahrhunderte lang in erbitterter Feindschaft gegenüber. Daß dabei ein starkes Königtum nicht auskommen konnte, seine Anerkennung meist nur auf Bedürfnis beruhen muste, ist leicht begreiflich, indes fehlte doch in der Bevölkerung das auf die Abstammung sich gründende Bewustsein der Gemeinsamkeit nicht gänzlich, und oft gieng aus demselben eine begeisterte Abwehr gegen äußere Feinde unter Abthun selbst der heftigsten Streitigkeiten hervor. Ein Reich entstand, als 842 der König der Scoten Kenneth Ii die Picten unterwarf. Die Raubzüge der Normannen, welche besonders die südöstlichsten Gegenden heimsuchten, zwangen zu Anschließen an die Angel- sachsen. Wir erinnern hier nur daran, wie Äthelstan 926 von Constantin Iii die mit dem Versprechen allen Götzendienst abzuthun verbundne Huldigung H empsieng und durch die Schlacht von Brunanburg das Fortbestehn des Ver- hältnisses erzwang (ob. 4), wie Edmund I an Malcolm Cnmberlaud als Lehen gab und Edgar Kenneth mit Lothian begabte (ob. 5), wie Malcolm Ii Knud dem Großen huldigte (ob. 8), wie der Mörder des Königs Duncan Macbeth (1039) durch Eduard den Bekenner besiegt und Malcolm Iii Canmore zum Königtum erhoben ward, wie sich dieser genötigt sah, Wil- helm I dem Eroberer zu huldigen (11 a. E.) und durch seine Ermordung das Land in engere Abhängigkeit von Wilhelm Ii fiel (12). — Irland hat in dieser Periode nicht allein seine Einwirkung auf andere Länder, wie es dieselbe durch begeisterte Sendboten des Evangeliums ausgeübt hatte (§78, 5), verloren, sondern auch jede innere Blüte ward geknickt. Daran sind die aus- saugenden seit 795 sich immer häufiger wiederholenden Raubzüge der Dänen schuld. Vielleicht wäre, da viele Dänen im Lande sich niederließen, durch Verschmelzung des keltischen und normännischen Elements eine tüchtige Volks- eutwicklung ermöglicht worden, wenn eine Herschaft die ganze Insel umspannt hätte. Die fünf Königreiche: Connaugth, Ulster, Leinster, Munster, Meath standen unter sich fortwärend in Kampf und Zwietracht und höchst selten behauptete eins feste Grenzen für längere Zeit. Die noriimmnscheu Völker des skandinavischen Nordens. 8 115. 1. Nachdem Normannen im nördlichen Frankreich und in England ein mächtiges Reich sich erobert, da Glieder desselben Stamms nicht allein in Unteritalien ausgedehnten Besitz errungen, sondern auch das griechische Kaisertum zu erobern in fast sichrer Aussicht hatten, da endlich auch im Osten Europa's Krieger dieser Nationalität gebietenden Einfluß besaßen, konnte es am Ende der Periode fast scheinen, als solle Europa, bereits rings umgeben, ganz in die Hände des den Germanen nahe verwandten und doch von ihnen wesentlich verschiednen Volksstamms (§ 5,1 u. 4) fallen. Daß dies nicht geschah, davon lag die Ursache in den Veränderungen, welche der Sieg des 1 21 * 1) Lappend, l 375.
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