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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 152

1859 - Lübeck : Rohden
152 Xii. §. 1. Die Einwohnerschaft Jerusalcm's ic. unter heidnischem Einfluß. und Wissenschaft. Eben so viel mußten aber auch die Orientalen opfern von ihrer weichlichen und dumpfen Hingebung tm materiellen Lebensgenuß. Aber es entstand dadurch doch wirklich eine neue Form geistiger Entwicklung, die wir mit dem Namen Hellenismus zu be- zeichnen pflegen, ein mit orientalischen Elementen geschwängertes Grie- chenthum, welches allen Theilen der zerfallenden Monarchie Alexan- der's gemeinsam war und ihnen den Stempel der Einheit und Zu- sammengehörigkeit trotz der Zerstückelung aufprägte. Deshalb stellt auch die Weissagung Dan. 7, 6 das Thier, welches das griechische Weltreich abbildet, noch immer als ein einiges Reich dar, obgleich es schon vier Köpfe hat und mit seinen vier Flügeln nach entgegengesetzten Richtungen strebt. Uebrigens hat doch nicht das ganze Reich Alerande'rs des Großen dieser Entwicklung folgen, auf dieser neuen Bahn sich fortbe- wegen können. Die Länder hinter dem Eufrat machten sich balv von dem neuen hellenisch-orientalischen Geistesleben der vorderen Küsten- länder los und kehrten wieder zu ihrem altorientalischen Wesen zurück, sei es zu der altpersischen Reiterwirthschaft (Parther) oder zu der neu- persischen Zoroasterlehre (Saffaniden). Der Eufrat wurde die Grenz- scheide des hellenistischen und des echt asiatischen Völkerlebens und ist es mehr als ein halbes Jahrtausend hindurch geblieben. Der Mittel- punkt, der Schwerpunkt des Weltreichs wird um einen bedeutenden Schritt weiter nach Westen gerückt. Der Grund und Boden der alt- orientalischen Pracht und Geistesblüthe entzieht sich allmälig unserm Auge und verschleiert sich wie mit einem schweren dichten Nebel. Die Sonne der Gerechtigkeit, welche aus Bethlehem hervorbricht, vermag kaum diesen Nebel zu durchbrechen. Auf kurze Zeit hat sie ihn über- wältigt. Aber schnell hat er sich wieder zusammengezogen und fester und umfassender als zuvor Alles überschleiert und verdeckt. Nur spar- same Strahlen des ewigen Lichtes vermögen noch in diese Finsterniß hineinzudringen ; der ganze volle Schein muß sich nach Westen wenden, und über weite Nebelstrecken, die auch im Westen sich erhoben haben, nach Norden hin, in die Herzen der evangelischen Christenheit, in die Herzen der gläubigen Gottesgemeinden hinein. Xii. Zsrael's Kampf und Sieg wider das feindliche Weltreich. Motto: Der Gottlosen Sccptcr wird nicht bleiben über dem Häuflein der Gerechten. §. I. Die Einwohnerschaft Jerusalem's und die zer- streuten Juden unter heidnischem Einfluß. Mitten in die gährende Bewegung der feindlich wider einander stürmenden Staaten des griechischen Weltreichs war das Volk Israel gestellt. Natürlich konnte es von den Kämpfen und Entwicklungen
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