1833 -
Meissen Pesth
: Wigand Goedsche
- Autor: Herrmann, August Lebrecht
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Neunter Zeitraum.
rieth in Gefangenschaft. Friedrich eilte herbei mit-dem festen Ent-
schlüsse Schlesien zu befreien. Dem dreimal starkem Feinde, nur
33,000 Mann hatte er den 00,000 Oestreichern entgegen zu sez»
w5* zen, lieferte er eine Schlacht bei dem Dorfe Leu th en, wo seine
n' überlegene Kunst einen herrlichen Triumph über die vereinigten
drei Generale, den Prinzen Karl, Daun und N a d a st i, davon
trug, dessen Preiß die Räumung Schlesiens, die Wiederero-
becung Breslau's uno der Stadt Liegnitz war; Schweidnitz konnte,
wegen der vorgerückten Jahreszeit, dem Feinde noch nicht entrissen
werden. Auch die Konvention von Kloster-Seeven löste sich,
wegen der übermäßigen Bedrückungen der Franzosen, wieder auf;
in dem Prinzen Ferdinand von Braunschweig gab Fried-
rich den Hannoveranern, Braunschweigern und Hessen einen tüch-
tigen Führer, gewann gegen den Herzog von Richelieu eine Vor-
hut, und England bewilligte ihm 670,000 Pfund jährlicher Hülfs-
gelder. Friedrich hatte in diesem Feldzuge den launenhaftesten
Wechsel des Glücks erfahren. Er ecössnete den folgenden mit der
»75« Eroberung von Schweidnitz, belagerte sodann Olmütz, scheiterte aber
ne diesem Unternehmen, und wendete sich gegen die Russen, welche
unter dem General Fermor Preußen aufs neue überschwemmten.
Königsberg ward von ihnen besetzt und, als eine ihnen künftig
verbleibende Eroberung, wie sie meinten, mit ungewöhnlichem
Glinipf behandelt. Dagegen übten sie ihre alten Verheerungen
bei ihrem Vordringen in Pommern und in der Mark. Küstrin
dm »5. ward von ihnen in einen Schutthaufen verwandelt, ehe der König,
rwg- welcher in Eilmärschen anrückre, cs hindern konnte. Nachdem
er einen Theil des Heeres, welches unter Keith zur Deckung
Schlesiens bestimmt war, und den Grafen Dohna, welcher die
Schweden beobachtete, an sich gezogen, wählte er die Gegenden von
d-" rs. Z orndocf, jenseits der Oder, zu einer Hauptschlacht. Auch hier
bediente ec sich der schrägen Schlachtordnung, durch die
er bei Leuthen gesiegt, gegen das unbehülfliche Viereck, in wel-
chem die Russen aufgestellt waren. Nach einem zwölfstündigen,
mörderischen Kampfe blieb er Sieger. Der Tapferkeit des Gene-
rals Sei dlitz verdankte er auch hier das meiste. Dierussen zogen
sich über Landsberg nach der Warthe zurück. Friedrich durfte hier
nicht weilen, denn die Franzosen und die Rcichsarmee, diese von
dem Herzoge von Zweibrücken befehligt, näherten sich Sachsen
abermals; Daun zog mit der Hauptarmee eben dahin; Berlin
lag den Schweden offen; vereinigten sich sämmtliche Heere, so
schnitten sie den König von der Elbe und Oder ab und trieben
ihn den russischen Schaaren entgegen. Zur Beobachtung derselben
ließ er den Grafen Dohna zurück, entsendete ein anderes Eorps
gegen die Schweden und brach dann ungesäumt nach Sachsen
auf. Mit Mühe behauptete sich dort der Prinz Heinrich
gegen die überlegenen Feinde; die Entschlossenheit des preußischen