1833 -
Meissen Pesth
: Wigand Goedsche
- Autor: Herrmann, August Lebrecht
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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England. Haus Stuart.
Mit Widerstreben unterschrieb sie die Sentenz, denn ein Ring,
das Zeichen früherer Huld, war kn des Grafen Händen, durch
dessen Uebersendung ec Begnadigung von seiner Monarchin erwir-
ken konnte. Sie erhielt dieses Pfand nicht, und bestätigte dar
Todesurtheil in der Meinung, der Angeklagte mehre seine schuld
durch unbeugsamen Trotz. Ein Geständnis aber, welches ihr die
Gräfin Nottingham, Gemahlin des Großadmirals, auf dem
Sterbebette ablegte, daß ihr nämlich Essex den Ring, um ihn
der Königin zu überreichen, habe zustellen lassen, doch aus geheimer
Feindschaft gegen den Günstling von ihr zurückgehalten worden
sey, stürzte sie in eine unheilbare Trostlosigkeit, welche ihren Tod
beschleunigte. Mit ihr erlosch das Haus Tudor, welches un- iss«
ter fünf Regenten von 1485 — 1603, 118 Jahre regiert hatte.
§. 71.
England. Haus Stuart.
D'ndau's Gesch. Schottlands * B. Dr«Sd. 1826. Hur allgemeinen historisch«,
Laschenbibliothck gehörig.
Das Haus Stuart kam nach dem Erlöschen des
Mannsstammes des Hauses Bruce auf den Thron von
Schottland 1370. Walter Stuart, ein vornehmer Schott-
landec, vermahlte sich mit Majoria, der Tochter Roberts 1.
Bruce; sein Sohn erhielt die Krone unter dem Namen R o b e r t Ii.
und ward der Stifter der Dynastie Stuart in Schottland.
Ein schwarzes Verhängnis waltete durch sieben Generationen über
diesem Hause, nicht nach einem blinden Schlüsse des Schicksals,
sondern wegen der Werthlosigkeit oder des rathlosen Ungestüms
seiner Glieder. Stets erneuerte und für Schottland selten glückli-
che Kriege mit England füllen die frühere Geschichte dieses Reichs.
Robert Ii. verlebte indessen seine Tage in Frieden (ch 1390).
Aber seinen Sohn Robert Iii. tödtete der Kummer, 1406, weil
er seinen Thronerben aus der englischen Gefangenschaft nicht zu
befreien vermochte. Nach 18 Jahren erst ward dieser frei, hieß
als König Jacob I. und siel durch Meuchelmord 1437. Eine
zerspringende Kanone raubte seinem Nachfolger Jacob Ii. das
Leben 1460 bei der Belagerung der Festung Roxborough. Ja-
cob Iii. endete im Kampfe gegen seine rebellischen Unterthanen
in einer unglücklichen Schlacht bei Stirling 1488, und Ja-
cob Iv. in der Schlacht am Fuße der Cheviot-Berge gegen die
Engländer 1513. Jacob V. sank ins Grab aus Harm, den
Greueln der Empörung in seinem Reiche nicht steuern zu können
1542, seiner Tochter Maria Stuart aber war es Vorbehalten,
den Kelch der nicht unverschuldeten Leiden bis auf den letzten