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1834 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Cammerer, Anselm Andreas Caspar
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
102
Der neuen Zeit I. Periode.
ff
die früher eroberten drei Bisthümer Metz, Toul und Ver-
dun rc.; die Schweiz und die Niederlande sind freie
und unabhängige Staaten rc. rc.
Ganz Deutschland jubelte über den endlichen Abschluß
des Friedens: denn der Friede war höchstes Bedürfnis
Die Fluren unseres Vaterlandes lagen öde; die meisten
Orte waren verwüstet und menschenleer; Gottesdienst
und Iustizpflege war eingestellt; Handel und Ge-
w erb fl ei ß vernichtet — Noth und Elend allgemein.
Von nun an hatte das spanisch-österreichische Haus
sein Uebergewicht verloren. Dagegen breitete sich im Nor-
den der Einfluß von Schweden, im Westen die Macht
von Frankreich immer mehr und verderblicher aus.
1;
§. 121. Frankreich.
In den Zeiten, als Kaiser Karl der V. über Deutsch-
1215 land herrschte, regierte in Frankreich König Franz der I.
(§. 102.). Dieser Fürst haßte Karln auf das äußerste,
führte vier Kriege gegen denselben, und verband sich zum
allgemeinen Erstaunen der christlichen Fürsten sogar
i53? mit den Türken, den Erbfeinden-der Christenheit (Sultan
Soliman Ii.). Aber das Verderben, das Franz seinem
i54? Feinde bereiten wollte, siel auf ihn und sein Volk zurück.
Er starb endlich vor Gram über die mißlungenen Plane; in
der Regierung folgte ihm sein Sohn Heinrich der Ii.
Die Reformation hatte sich auch in Frankreich ver-
breitet. Dort gewann Johann Kalvin (geb. 1509), der
um Luthers Zeit zu Genf gegen die Verderben der Zeit
sprach, gar viele Anhänger. Franz der I. und noch mehr
dessen Sohn Heinrich der Ii. verfolgten die Protestanten,
und verboten ihnen alle religiöse Zusammenkünfte.
Wegen der Unmöglichkeit, am Tage ihres Glaubens zu
pflegen, hielten die Kalvinisten nächtlichen Kultus,
und bekamen davon den Spottnamen Hugenotten, d. i.
Nachtgespenster.
i55g Unter Heinrichs Söhnen, Franz dem Ii. und
i55o Karl dem Ix., die schnell nach einander auf Frankreichs
Thron kamen, brachen jene schrecklichen Religionskriege
aus, in denen Lausende der Hugenotten abgeschlachtet wur-
den. Endlich schien die Stunde der Versöhnung gekommen
zu sein; denn Karl der Ix. vermählte seine katholische