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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 170

1881 - Münster : Coppenrath
beeiferten sich, diesen Gnstling des russischen Kaisers durch Ehren Bezeugungen sich geneigt zu machen. Menzikow untersttzte den Czar bei seiner rastlosen Geschftigkeit, die in der Fremde gesammelten Erfahrungen in seinen Staat zu ver-pflanzen. Mit dem ueren machte Peter den Anfang und verbot die langen Kleider und Barte. Wenn einer mit einem langen Kleide nach alter Art durchs Thor gehen wollte, so mute er entweder einen Zoll bezahlen, oder unter dem Thore niederknien und sich den Rand so weit abschneiden lassen, als er beim Knieen auf der Erde schleppte. Nur die Geistlichen und Bauern durften Barte tragen; jeder andere mute fr diese Erlaubnis jhrlich hundert Rubel zahlen. Ja, auch jeder Bauer, der mit einem Barte in die Stadt kam, mute unter dem Thore einen Zoll entrichten. Frher durfte keine russische Frau tu die Gesellschaft der Männer kommen, sie war auf ihr Haus beschrnkt; Peter aber brachte die Sitte auf, da jede Russin freien Zutritt in dieselbe hatte, sobald sie auslndische Kleidung trug, und fhrte so durch Annherung der beiden Geschlechter einen feineren geselligen Ton ein. Auch legte er Schulen und Buchdruckereien an, lie die vorzglichsten Werke des Auslandes in die russische Sprache bersetzen, munterte seine Russen auf, ihrer Bildung wegen ins Ausland zu reisen, so wie er es auch gern sah, da gebildete Fremde in sein Reich kamen. Viele unter den alten Russen konnten sich anfangs in seine Neuerungen nicht finden und murrten; jedoch die sichtbar werdende Veredelung des Volkszustandes trug am Ende, wie in anderen Staaten, so auch hier, den Sieg der ver- i jhrte Vorurteile davon. Der nordische Krieg (17001721)* Karl Xii., König von Schweden Ein Hauptgegenstand von Peters Sorge war der Seehandel; denn nur dieser konnte seinem weiten Reiche Leben geben. Aber alle seinem Reiche nach der Ostsee zu vorgelagerten Lnder, Finnland, Jngermann- ! land, Esthland und Livland, waren im Besitze der Schweden. Schon lngst hatte er sich diese daher zur Beute ausersehen. Jetzt endlich schien ihm der Augenblick zur Ausfhrung seines Vorhabens geeignet zu sein, denn der neue König von Schweden, Karl Xii., war erst siebenzehn Jahre alt und schien wenig zu versprechen. Um des Erfolges noch ae-wisser zu sein, trat Peter mit dem Könige von Dnemark, Friedrich Iv.,
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