1834 -
Berlin
: Enslin
- Autor: Schubart, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere weibliche Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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geneigt war, und zwar in der Stadr Clermont, unter
freiem Himmel eine große Kirchenversammlung im I.
1096 hielt, welcher auch viele von den Großen deslan-
des.md viel Volks beiwohnte, und nachdem er in einer
rührenden Rede die Noch des heiligen Landes beschrie-
den und zur Befreiung desselben aufgefordert hatte, hef-
teten sich, nach dem begeisterten Zuruf: „Gott will es!"
viele Fürsten und Herren und hohe Geistliche ein rothes
Kreuz auf die Schulter, und thatcn damit das Gelübde
zu dem weiten Zug. So kam denn von Frankreich aus
der erste Kreuzzug zu Stande, in welchem der Haupt-
anführer ein französischer Ritter, Gottfried von Bouillon,
Herzog von Lothringen, war, und welcher nach mancher-
lei Wechseln, welche die Kreuzheere unterweges erfuh-
ren, damit endigte, daß die heilige Stadt Jerusalem
und das heilige Land erobert und ein Königreich daraus
gemacht wurde. Und Gottfried von Bouillon wurde
der erste König von Jerusalem, im 1.1099 n. Ch. Geb.
Weil nun aber dieses fernliegende christliche Königreich,
welches die ersten Kreuzfahrer mit hochherziger Tapfer-
keit neben der gewaltigen Ausbreitung der seldschucki-
schen Reiche gegründet hatten, gegen diese letzten auch
immerfort mit dem Schwerdte mußte vertheidigt wer-
den, so war es nothwendig, daß diesem ersten Kreuzzug
noch mehrere andere folgen mußten, durch welche der
Besitz dieses Königreichs sollte festgehalten werden, ob
sich gleich nachmals zeigte, daß es nicht möglich war.
So sind im Ganzen sechs große Kreuzzüge unternommen
worden, die kleineren Unternehmungen einzelner Kriegs-
haufen nicht mitgerechnet, und zwar sind die folgenden
zumeist von Kaisern und Königen angeführt worden.
Der zweite geschah in der Mitte des zwölften Jahrhun-
derts, im 1.1117, unter dem deutschen Kaiser Konrad Iii.
und dem französischen König Ludwig Vii. Der dritte
war zu Ende des zwölften Jahrhunderts, 1190, wo der
deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa und die Könige
Philipp von Frankreich und Richard von England daö
Kreuz nahmen. Als vierter Kreuzzug wird zu Anfang
des dreizehnten Jahrhunderts, im I. 1201, jener Zug
der Venetianer und der französischen Ritter gegen Con-
stantinopel angesehen, durch welchen die Gründung des
lateinischen Kaiserthums erfolgte. Dann war in der