1849 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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das engste eingeschlossen. Allein er vertheidigte sich mit Much
und Entschlossenheit; und bei einem Ausfälle gelang es ihm so-
gar, die ägyptische Flotte im Hafen anzuzünden, wodurch auch
ein großer Theil der anstoßenden Stadt nebst der berühmten
alerandrinischen Bibliothek ein Raub der Flammen wurde. So-
gar mit eigener Lebensgefahr suchte er sich auch der Insel Pha-
ros zu bemächtigen. Endlich erhielt er neue Truppenverstärku«-
gen aus Asien, und nun nahm der Krieg bald eine andere
Wendung. Der König Ptolemäus erlitt eine große Niederlage
und ertrank auf der Flucht im Nil. Jetzt ergab sich auch Ale-
randria, und Cleopatra, Cäsar's Freundin, blieb die Regentin
des Landes.
Nachdem er die Angelegenheiten Ägyptens geordnet hatte,
zog er durch Syrien gegen Pharnaces, den Sohn des Mi-
thridates und König im cimmerischen Bosporus. Dieser hatte die
Verwirrungen des Römerreiches zu Eroberungen in Armenien,
Kappadocien und Pontus benutzt und Cäsar's Legaten, Domitius,
gänzlich geschlagen. Jetzt eilte Cäsar selbst herbei und gewann
bei Zela einen vollständigen Sieg über ihn (47). Ankunft und
Sieg folgten so schnell auf einander, daß er seinen Schlacht-
bericht in die wenigen Worte faßte: Ich kam, sah, siegte
(veni, vidi, vici). Pharnaces verlor alle seine Eroberungen und
bald nachher durch einen treulosen Diener auch sein Leben.
§. 66. Cäsar's letzte Kriege gegen die Pompe)ancr in Afrika
und Spanien. (46—45).
Jetzt eilte Cäsar, der bereits in seiner Abwesenheit zum
Diktator auf ein ganzes Jahr ernannt worden war, nach Rom
zurück, um die hier ausgebrochenen Unruhen zu beschwichtigen.
Es hatten nämlich die Tribunen Clölius und Dolabella auf einen
völligen Schuldenerlaß angetragen und dadurch eine so gefähr-
liche Aufregung hervorgerufen, daß M. Antonius, der Magister
equitum, bereits mit bewaffneter Gewalt einschreiten mußte.
Cäsar beruhigte die aufgeregten Gemüther des Volkes durch
versöhnende Maßregeln und stellte die Ruhe völlig wieder her.
Eine Meuterei, die unter seinen eigenen Soldaten ausgebrochen
war, welche die versprochenen Belohnungen an Geld und Län-
dereien verlangten, dämpfte er durch sein entschlossenes Auf-