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1. Die alte Geschichte - S. 142

1872 - Münster : Coppenrath
142 eherner Becken, die, frei nebeneinander gehngt, vom Winde wunderbar gelutet wurden, deutete man den gttlichen Willen. Nicht so alt, aber weit berhmter, ja das berhmteste Ora-kel in ganz Griechenland war zu Delphi. Dieser Ort lag in der Mitte Griechenlands, am Fue des Berges Parna und galt zugleich fr den Mittelpunkt der ganzen Erde. Am Ab-hange des Berges war eine schauerliche Kluft, aus welcher fort-whrend ein starker Dampf aufstieg, welcher Menschen und Thiere betubte. Die ringsum furchtbar sich thrmenden Felsen und Berggipfel, der Wiederhall, den man von allen Seiten vernahm, gaben schon dem Orte ein hheres Ansehen und erfllten das Gemth mit geheimnivollen Schauern. Hier weidete einst so geht die Sage ein Hirt seine Ziegen. Und so wie diese sich der Kluft nherten, machten sie wunderliche Sprnge und Bewegungen. Erstaunt ging der Hirt selbst hinzu. Auch er erfuhr an sich die nmliche Wirkung; er taumelte und stie unverstndliche Worte aus. Das Gercht von diesem Vorfalle zog viele Neugierige aus der Umgegend herbei, und bald stand der Glaube fest, hier habe der Gott Apollo seinen Wohnsitz auf-geschlagen und ertheile aus jener geheimnivollen Kluft, die seinen Odem ausstrme, Winke fr die Zukunft. Die Einwohner von Delphi beuteten alsbald dem nahen Gotte einen Tempel und setzten Priester zu seinem Dienste ein. Seitdem wurde von nahe und fern nach diesem Orte gewallfahrtet. Sobald nun der-jenige, welcher sich hier Raths erholen wollte, die blichen Ge-schenke fr den Gott dargebracht und die Punkte, der welche er Entscheidung wnschte, schriftlich eingereicht hatte, wurde die Pythla so hie immer die Priesterin in das Allerhei-ligste des Tempels gefhrt. Dort setzte sie sich, mit Lorbeeren umkrnzt, auf einen Dreifu nieder, der gerade der die Kluft gestellt war. Und kaum hatte sie sich niedergelassen, so wurde sie von den aufsteigenden Dnsten betubt. Ihr ganzer Kr-per gerieth in krankhafte Zuckungen. Das Gesicht wurde bald roth, bald bla, der Schaum trat ihr vor den Mund, wild
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