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1. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 37

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
37 sie in zwei Hauptgruppen theilt. In der einen Gruppe nemlich werden niemals Ueberreste von Pflanzen und Thieren vor- gefunden; in der andern dagegen kommen dergleichen, manchmal nur in geringer Anzahl, manchmal aber auch in ungeheurer Menge, vor. Es ist einleuchtend, daß solche Gesteine, welche Thier- und Pflanzen reste nicht enthalten, in Rücksicht auf die Zeit ihrer Entstehung den letzter«, in welchen sich solche Reste vorfinden, vor- angestellt werden müssen, und man theilt daher in dieser Beziehung die Gebirge ein in Primär gebirge oder Urgeb irge, im Gegen- satz zu den Secundärgebirgen oder Flvtzgebirgen und dem aufgeschwemmten Land. Als die ältesten unter den Gebirgsarten erscheinen sonach die Urgebirge. Sie müssen unbedingt beträchtlich früher entstanden sein als alle übrigen Gebirgsformationen; denn einerseits bilden sie allenthalben die Grundlage aller übrigen bekannten Gebirgsarten, — während allerdings auch die höchsten Gipfel der Gebirge auf der ganzen Erde ans Urgebirgsgestein bestehen —; andererseits hat man, wie eben bemerkt wurde, in diesen sämmtlichen Felsarten des Urgebirgs noch nirgends auch nur eine Spur eines organischen Wesens, nirgends eine Versteinerung oder auch nur einen Abdruck einer Pflanze oder eines Thieres anfgefnndeu; endlich fehlen im Urgebirge allenthalben Steinkohlenlager, die man ja gewöhnlich als untergegangene Pflanzenschöpfungen ansieht, und die im Flötzgebirge an vielen Orten und in großer Ausdehnung und ungeheuer massen- haft Vorkommen. Alles Dieses berechtigt zu der Annahme, daß das Urgebirge zu einer Zeit entstanden ist, in welcher weder eine Pflanzenwelt noch eine Thierwelt eristirte. Dieser Mangel an Versteinerungen wird nun aber im Urge- birge ersetzt durch einen ungemeinen Reichthum an Erzen und Me- tallen. Ans den Spalten und Gängen der Urgebirge voruemlich holt der Bergmann die Schatze des Goldes und Silbers und der Metalle überhaupt hervor, und was der Sand der Flüsse an Gold- und Platinkörnern mit sich führt und die Sandlager mancher Ge- genden oft in so reichem Maße enthalten, hat das Wasser vor- nemlich ans dem Urgebirge ausgewaschen. Eharakteristisch für das Urgebirge im Allgemeinen ist ferner die Menge warmer und heißer Quellen und Mineralquellen, und
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