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1. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 93

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
93 ordinärer Fayence rc. wird dagegen naß auf Haufen geschlagen, wiederholt mit einem Messer in dünne Scheiben geschnitten, damit man alle, auch die kleinsten Steinchen rc. findet, dann mit den Händen durchgeknetet rc. — In englischen Fabriken reinigt man den Thon oft auch in trockenem Zu- stande, indem man ihn unter rollenden Mühlsteinen zu Pulver zermalmt und dann siebt. Die Verarbeitung der feuchten, weichen Thonmaffe zu den mannig- faltigsten Gegenständen geschieht tbeils aus freier Hand, theils durch Drehen, theils in Formen, oder auch vermittelst bestimmter Maschinen. Aus freier Hand werden nur Gegenstände von gafiz einfacher Form her- vorgebracht: Henkel, Füße rc. oder ganz ordinäre Gefässe. Größere flache Stücke, wie z. B. Ofenkacheln rc. bildet man aus Platten, die man mittelst eines Drahtes von einem steifen Thonklotze abschneidet. Das Drehen eignet sich für alle runden Gegenstände. Die Vorrichtung hiezu ist eine Drehscheibe, Töpferscheibe, welche aus einer senkrechten eisernen Achse, einer oben darauf befestigten, horizontalen, hölzernen Scheibe und einem unten angebrachten Schwungrade, gewöhnlich in Gestalt einer großen, mas- siven Scheibe besteht. Der Arbeiter — „Dreher" — sitzt vor dieser ein- fachen Maschine; er bringt auf die Mitte der obern Scheibe einen Thon- klumpen von angemessener Größe, dreht die untere Scheibe durch eine streichende Bewegung des Fußes, und bildet den Thon während seiner Umdrehung durch zweckmäßige Anlegung der nassen Hände oder eines nassen Schwammes, der bei enghalsigen Gefässen an einem krummen Stäbchen ins Innere gebracht wird. Hiebei bedient man sich auch aus- geschnittener Bleche oder Brettchen: Schablonen; namentlich ist dies der Fall bei der Verfertigung der Fayence und des feinen Steinguts, wobei außerdem verschiedene Dreheisen gebraucht werden, mittelst deren die halb- abgetrockneten Gegenstände auf einer Art Drehbank vollkommen abgedreht, wohl auch mit Verzierungen versehen werden. Die Bearbeitung in Formen ist jederzeit erforderlich, wenn die herzustellenden Stücke sehr regelmäßig, auch auf das Vollkommenste an Gestalt und Größe gleich sein müssen, oder von kunstreicher Form find. So schon Ziegel; mehr noch Bauornamente. Die für letzter« Zweck nvthigen Formen find aus Thon oder Gips und bestehen oft aus mehreren Theilen, in welche man die ziemlich steife Thonmasse einknetet oder eindrückt. Wasserleitungsröhren rc. werden vermittelst verschiedener Preßmaschinen fabricirt. Die auf solche Weise verfertigten Thonwaaren müssen nunmehr an der Luft völlig ausgetrocknet werden, denn feucht in den Brennofen gebracht, würden sie sich stark verziehen und bersten. Zum Brennen dienen Oefen von verschiedener Bauart. Es gibt liegende — mehr lang und breit als hoch, die Flamme zieht wagrecht durch sie hin; — und stehende Oefen von größerer Höhe, meist in 2 oder 3 über einander liegende Brenn- räume abgetheilt; letztere hauptsächlich zum Brennen des Steinguts, Porzellans und der Fayence. Maaren der letzter» Art werden erst in
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