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1. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 130

1864 - Hildburghausen : Nonne
130 Viii. Zeitraum. Deutschland unter den Luxemburgern rc. in Bretter eingeschnitten und Bücher gedruckt, aber Guttenbergs Haupt- verdienst besteht darin, daß er auf den Gedanken kam, jeden Buchstaben aus ein besonderes Stäbchen auszuschneiden und diese dann zu Silben und Wörtern in ganze Seiten zusammen zu setzen und abzudrucken. Da er diese Buchstaben auch nach Belieben zu andern Seiten anwenden konnte, so wurde das Bücherdrucken dadurch ungemein erleichtert, wodurch die Bücher- preise so sehr sanken, daß man, wie man jetzt sieht, ein Buch für so viel Pfennige kaufen kann, als es sonst Thaler gekostet hätte. So hat also die Buchdruckerkunst die Schätze der Wissenschaften dem großen Publikum geöffnet und Bildung allgemein verbreitet. Sonnen- und Wasseruhren sind zwar im Alterhum schon bekannr gewesen, aber die Räderuhren wurden erst ums Jahr 1000 (der nach- malige Papst Sylvester Ii. hatte eine verfertigt) erfunden und Jacob Dondi in Padua hat 1344 die erste Thurm-Schlaguhr zusammengesetzte Unberechenbar ist der Nutzen, den die Verbreitung der Uhren in das Ge- schäfts- und Verkehrsleben gebracht hat. Wie sah es im Kurfürstenthume Brandenburg während dieses Zeit- raumes aus? Daselbst befanden sich damals 171 Städte und Schlösser und 1094 Dörfer. Ein Scheffel Weizen galt 16, Roggen und Gerste 10, Hafer 3 Pfennige. Es hat gewiß niemals in einem Reiche größere Unordnung und schrecklicherer Wirrwarr geherrscht, als damals in Bran- denburg. Ob die Menschen zu Dutzenden an den Landstraßen lagen und ermordet waren, ob Dörfer und Städte vom Raubgesindel angezündet in lichten Flammen standen, darum kümmerte man sich nicht Das waren Dinge, die alle Tage vorfielen. Nur Gewalt galt. Die Edelleute waren unter den Räubern die tollsten. Sie überfielen Städte und Dörfer, Reisende und Unterthanen, plünderten aus, wer ihnen vorkam. Alles sehnte sich nach Erlösung aus dieser unbeschreiblichen Noth. Chliriicterbilder. 1. Der ehrwürdige Thomas von Kempis 1379—1471. Thomas von Kempis ist ein in der Christenheit gefeierter Name. Durch sein gottseliges Leben eine Zierde der christlichen Kirche, wurde er durch sein goldenes Büchlein von der Nachfolge Christi ein treuer Führer auf dem Wege zur christlichen Vollkommenheit für Tausende from- mer Seelen. Thomas Hämmerken, gewöhnlich Thomas von Kempis genannt, war im Jahre 1379 zu Kempis, einer Stadt des Erzbisthums Köln geboren. Seine frommen Eltern, Johannes und Gerlrudis, erzogen ihre Kinder Johannes und Thomas in der Furcht des Herrn. Beide Brüder wähl- ten den geistlichen Stand. Schon als Knabe zeigte Thomas einen un- gewöhnlichen Ernst, eine große Liebe zum Gebete, Freude und Eifer im Lesen geistlicher Bücher. Er pflegte zu sagen: „In allen Dingen habe ich Ruhe gesucht, doch fand ich solche nirgends, außer in einem Winkel mit einem Büchlein." In seinem zwölften Jahre begab sich Thomas nach
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