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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 478

1852 - Leipzig : Wigand
478 Zweiter Zeitraum. Ii. Abschnitt. verlassen hatten, den Frieden von Rastatt (1714) unterzeichnen, in welchem er den Herzog von Anjou als König von Spanien (Phi- lipp V.) anerkannte, und in die bei dem Frieden von Utrecht festgesetzten Bedingungen willigte. Nach Verlauf von sechs Jahren vertauschte der Kaiser an Savoyen gegen Sicilien die Insel Sardinien. Preußen er- hielt die Souveränität über Neufchatel. Um dieselbe Zeit, während welcher eine Erbfolge im Westen Eu- ropas die Fürsten entzweite, wüthete auch im nordöstlichen Europa ein verheerender Krieg (1700 bis 1712). Nach dem Tode Karl's Xi. von Schweden gelangte dessen Sohn, Karl Xii., als fünfzehnjähriger Jüngling auf den schwedischen Thron (1697). Russland, Polen und Dänemark glaubten sich die Jugend des schwedischen Regenten zum Nutzen machen zu dürfen, um sich auf Schwedens Kosten zu bereichern. — In Russland herrschte nach dem Czaar Michael Romanow (1613 bis 1643) der Ezaar Alerei (1645 bis 1676). Dem Alerei unterwarfen sich die Kosaken (ein aus Russen, Tartaren, Türken und Polen zusammengesetztes Volk, welches in der Ukraine wohnte). Nach ihm gelangte Feodor Iii. (1676 bis 1682) auf Russlands Thron, weil dessen älterer Bruder Iwan als geistesschwach für die Regierung unfähig war. Feodor bestimmte seinen Bruder Peter zum Nachfolger. Die schlaue Sophia aber, Feodor's Schwester, wusste sich, unterstützt von den Strelitzen (der kaiserlichen Leibwache), die Mitregentschaft zu erzwingen, und suchte den kühnen Peter zu verdrängen und den schwa- chen Iwan an seine Stelle zu setzen. Peter entdeckte den Plan und übte das Vergeltungsrecht, indem er die ränkevolle Sophia in ein Kloster schickte, seinen Bruder aber als Mitregenten behielt. Peter hatte mehrere Reisen durch Europa gemacht, und war hier mit der Einrich- tung europäischer Staaten, Wissenschaften, Künsten und Gewerben be- kannt worden. Daher fasste er gleich bei seinem Regierungsantritte den Entschluss, sein Reich den übrigen europäischen gleich zu gestalten, wo möglich bis an die Ostsee auszudehnen, und Flotten und Häfen für diese Gewässer anzulegen. Freilich aber war zwischen der damaligen Grenze Russlands und der Küste der Ostsee eine große Kluft befestiget. Denn Schweden besaß zwischen denselben die Provinzen: Jngermanland, Efthland, Karclen, Finnland und Liefland. Desshalb schloss er sich an Polen und Dänemark an und erklärte, mit diesen vereint, Schweden den Krieg. Karl Xii. von Schweden fiel nun sogleich (1700) in Dänemark ein, belagerte Kopenhagen und zwang Friedrich Iv. von Dänemark zu dem für Schweden sehr vortherlhaflen Frieden von Tra- venthal (1700). Hierauf schlug er mit 8000 Mann Schweden 100,000 Russen vor Narwa (Peter war aber bei dieser Schlacht nicht zugegen). Nun verjagte er den polnischen König (sächsischen Kurfür- sten) August Ii.aus Polen, durch Liefland und Kurland, lieferte dem Könige August Ii. und seinen Sachsen die Schlachten bei Clissow
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