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1. Geschichte der Deutschen - S. 128

1856 - Münster : Cazin
128 Deutschland unter Regenten Ruprecht '0. d. Pfalz be- hauptet 10 Jahre den Titel eines Gegeukö- - mgs. bindung. Dieser aber hatte schon früher auf Verlangen des Reichstages eidlich versprochen, nur den römischen Pabst als den rechtmäßigen anzuerkennen, und da einige Kurfürsten jene Verbindung als Verletzung dieses Schwures ansahen und ins- besondere der Kurfürst von Mainz bei den kirchlichen Streitig- keiten sein vom römischen Pabste ihm verliehenes Erzstift zu verlieren fürchtete, so stellte dieser in Verbindung mit Cöln, Trier und Pfalz den einzigen weltlichen Kurfürsten aus ihrer Mitte Ruprecht von der Pfalz als Gegenkönig auf. 1400. § 103. Wenzel und Ruprecht von der Pfalz. 1400 — 1410. Da Wenzel Ruprecht gegenüber sein Recht auf die deutsche Krone fortwährend, wenn auch mehr durch Worte, als durch Thaten, behauptete und die Wahl Ruprechts auch eigentlich nur Parteisache weniger Fürsten war, so konnte dieser bei allen seinen trefflichen Eigenschaften wäh- rend einer zehnjährigen Regierung doch nur im westlichen Theile des Reiches Anerkennung finden. Ein großer Theil der Für- sten und Städte kümmerte sich unter den damaligen Zuständen weder um ihn noch um Wenzel. Nach einem erfolglosen Un- ternehmen gegen Böhmen hoffte Ruprecht endlich, von Florenz gegen die Uebermacht der Viskonti in Mailand zu Hülfe geru- fen, durch einen Zug nach Italien und Erlangung der Kaiser- krone sich mehr Ansehen zu verschaffen. Aber schon am Garda- See geschlagen mußte er, durch Mangel an Geld und den Ab- fall seiner Bundesgenossen gezwungen, nach Deutschland zurück- kehren. Als Ruprecht darauf, um die gestörte Ruhe und Ord- nung am Rhein wieder herzustellen, die Raubschlösser der Va- sallen deö Erzbischofs von Mainz brach, verband sich dieser mit mehren Fürsten und Städten zur Wahrung ihrer Rechte und Freiheiten, und Ruprecht mußte sogar trotz seiner anfäng- lichen Weigerung den Reichsständen das Recht solcher ohne Erlaubnis; des Königs eingegangenen Verbindungen zugestehn. So war sein Ansehn fast im ganzen Reiche vernichtet, und als er dennoch zu seiner Behauptung ein neues Heer rüstete, schützte sein plötzlicher Tod Deutschland vor dem Ausbruch eines Bür- gerkrieges. 1410. Bei diesem unerwarteten Ereigniß trennten sich die Kur- fürsten, obwohl in dem Punkte einig, daß ein König aus dem luxemburgisch - böhmischen Hause wegen dessen Macht und Ansehn bei den verworrenen Zuständen des Reichs gewählt werden müsse, in drei Parteien, weil sie nämlich über die Per- son sich nicht verständigen konnten. Der Grund dafür lag aber in den damaligen kirchlichen Verhältnissen. Zur Beilegung des päbstlichen Schisma hatte das Cardinal - Collegium ein Concil nach Pisa berufen (1409), die beiden Päbfte zu Rom und
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