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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 177

1858 - Leipzig : Engelmann
177 Spanien und Portugal. Krieg überzog, wurde am Hügel vonflodden das schottische Heer aufs lgl3 Haupt geschlagen. 10,000 Streiter, darunter die Häupter der edelsten Fami- lien, deckten das Schlachtfeld; den Leichnam des Königs fand man des andern Tages unter einem Haufen erschlagener Edelleute, die den Fall ihres geliebten ^ Führers nicht überleben wollten. Unter seinem minderjährigen Sohne Ja - ^3_ eobv. wurde das Land von politischer und religiöser Parteiwuth zerrissen, 1342. wobei alle Leidenschaften ungebändigt walteten und ein Zustand der Verwil- derung und Gesetzlosigkeit eintrat. tz. 279 0. Irland. Heinrich Ii. war der erste König, welcher die von dem Papst der Krone England verliehene Insel Irland zu erobern unternahm. Aber diese Eroberung hatte so geringen Fortgang, daß während des ganzen Mittelalters blos die Hauptstadt Dublin mit der Umgegend Englands Ober- hoheit anerkannte. Blutige Kriege, die von dieser Zeit an das Land zerrissen, zerstörten in „grün Eiland" die poetische Cultur der gaelischen Vorzeit wie die christliche Begeisterung des 7. und 8. Jahrhunderts. Einheimische Häuptlinge, Könige genannt, lagen in unaufhörlichen Kämpfen mit einander und mit den englischen („sächsischen") Eroberern und hemmten die Entwickelung des Bür- gerstandes zur Industrie und Betriebsamkeit. Ritterliche Großthaten und Abenteuer, ein romantisches Kriegs- und Jagdleben der Edelleute füllen die Annalen der irischen Geschichte des Mittelalters; das Volk blieb unfrei und ohne Bildung der Bedrückung des Adels und der Leitung der Geistlichkeit hin- gegeben. Bürgerliche Ordnung und Herrschaft des Gesetzes waren unbekannte Dinge. Selbst die von den folgenden Königen bewerkstelligte Ansiedelung eng- lischer Edlen in Irland führte zu keiner Vereinigung. Denn diese mit der Zeit zu Irländern gewordenen „Engländer von Geblüt" nahmen zuletzt Sprache, Sitten, Lebensweise, ja Tracht und Namen von den Besiegten an und wider- setzten sich so hartnäckig der Germanisirung und Civilisirung der Insel, daß dadurch das Mutterland, „die Engländer von Geburt", ihre Waffen auch ge- gen diese richteten. Der Haß der Engländer gegen ihre entarteten Landsleute machte die Kriege immer blutiger, steigerte die Verwilderung des Jnselvolks und vergrößerte die Spaltung und den Nationalhaß zwischen Eroberern und Eroberten. 3. Spanien und Portugal. t§. 280. Mehrere Jahrhunderte hindurch bestanden die Königreiche Ara- gonien, Castilien und Portugal (§. 196.) in getrennter Selbständigkeit ne- den einander. Das erste suchte sich nach Osten auszudehnen, indem es nicht blos die Küstenländer Catalonien, Valencia und Murcia und die spanischen Inseln Malorca und Minorca erwarb, sondern auch zeitweise . Sardinien und Sicilien unterwarf und unter Alfons V. sogar das Kö-^6- nigreich Neapel eroberte; Castilien dagegen vergrößerte sich nach Süden, indem es durch glückliche Kriege gegen die Mauren Cordova, Sevilla und Cadir an sich brachte. Diese Kämpfe waren von dem größten Einfluß auf die Geschichte und den Charakter der spanischen Nation. 1. Sie erzeugten Kriegslust und einen ritterlichen Sinn und bewirkten, daß das spanische Volk an Kampf und Waffen, an Turnier und Ritterwesen, an romantischer Dich- tung und Gesang Wohlgefallen fand. 2. Sie erhielten den Religionseifer und begründeten die geistliche Uebermacht, die in Spanien stets heimisch blieb. 3. Sie weckten Freiheitsgefühl und Selbstvertrauen im Volke, daher die spani- schen Stände, die auf regelmäßigen Reichstagen (Cortes) zusammen- Weber, Weltgeschichte. 5. Aufl. 4 2
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