1835 -
Stendal
: Franzen und Große
- Autor: Haacke, Christoph Friedrich Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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143. Karlsv. Macht.
Karl V. war nach dem Tode (1516) seines Groß-
vaters von mütterlicher Seite, Ferdinands des Katho-
lischen, König der nun verbundenen Reiche Castilien
und Aragon und der Nebenlander des letzter« in Eu-
ropa (Neapel, Sicilie», Sardinien), so wie er von
seinem Vater Philipp die Niederlande und von sei-
nem väterlichen Großvater Maximilian!, die östrci-
chischen Lande geerbt hatte, die er jedoch seinem jün-
ger» Bruder Ferdinand abtrat 1521. Mit solcher
Macht hatte er den stets zum Kriege reizenden, gleich-
falls mächtigen, Gegner wohl besiegen können, wenn
ihn nicht oft mitten im Lauf der wichtigsten Begeben-
heiten Geldverlegenheiten gedrückt hätten. Den ersten
Kampf endigte er siegreich durch die Schlacht bei Pa-
via 1525, wo der unbesonnene Franz gefangen ward,
und durch den Frieden zu Madrid 1526.
144. Fortgesetzte Kriege zwischen Karl V.
und Franz I.
Allein durch diesen Frieden wurden die Streit-
puncte nur noch vermehrt, da Karl auf die Abtretung
des Herzogthums Burgund, das seinem Urgroßvater
gehört hatte, bestand. Franz erfüllte diese Bedingung
nicht, und führte den zweiten Krieg glücklicher (1527—
1529), besonders wegen des Kaisers Geldnoth, die sei-
nen Feldhcrrn Karl von Bourbon zu verzweifelten
Schritten in Italien nöthigte. Im Frieden zu Cam-
bra: 1529 wurden bloß Ansprüche auf Burgund noch
Vorbehalten, in den folgenden Vertragen zu Nizza 1538
utd zu Crespy 1544 ward auch dieser nicht mehr ge-
daht. Mailand aber erhielt Franz nie, sondern Karl
erteilte es seinem Sohne Philipp.