1866 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 24
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
261
mußte 75,000, die dritte 50,000, die vierte 25,000, die fünfte
12,500 As im Vermögen haben. Die sechste Klasse war bei
weitem die zahlreichste. In ihr waren die ärmsten Bürger,
die weniger oder nichts im Vermögen hatten. Man nannte sie
Proletarier.
Die Klassen theilte er wieder in 193, an Kopfzahl sehr
ungleiche, Centurien oder Kompagnien, jede mit einem Cen-
turio oder Hauptmann an der Spitze. Die erste Klaffe, in
welcher die reichsten und vornehmsten Bürger waren, enthielt
allein 98 Centurien; die vier folgenden zusammen 94; die letzte
Klasse bestand bloß aus einer Centurie. Nach der Stellung
nun, die jeder einzelne Bürger in dieser Eintheilung einnahm,
richtete sich auch seine Stellung und Bewaffnung im Kriege, die
Höhe seiner Steuern, und sein Antheil am Stimmrechte in der
Volksversammlung. Im Kriege diente Jeder auf eigene Kosten.
Die erste Klasse bildete die Schwerbewaffneten. Jede der fol-
genden Klassen war immer im Verhältnisse zu der vorgehenden
leichter bewaffnet, bis auf die sechste, die von allem Kriegs-
dienste ausgeschlossen blieb, oder doch nur im Nothfalle als
Ersatzmannschaft aufgeboten wurde. Die Reiterei, welche bisher
nur aus Patriciern genommen worden war, wurde durch Auf-
nahme reicher Plebejer von sechs auf achtzehn Centurien ge-
bracht, und jeder Reiter oder Ritter erhielt ein Pferd auf
Staatskosten. So ward der Rang bestimmt, den Jeder bei dem
zu leistenden Kriegesdienste einnahm, und eine Verschmelzung
der alten und neuen Bürgerschaft eingeleitet.
Auch ward den Plebejern oder Neubürgern, deren Zahl
und Wohlstand bereits bedeutend herangewachsen war, und
unter benen sich viele befanden, die in ihrer besiegten Heimath
selbst zu den edeln Geschlechtern gehört hatten, ein angemessener
Antheil an der Staatsregierung bewilligt. Die Abstimmung
hierüber geschah nunmehr in Versammlungen nach Centurien,
also von der gesammten Bürgerschaft, und diese neuen Versamm-
lungen bekamen deshalb auch den Namen Comitia centuriäta,