1866 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 24
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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feierte, kam unter Zeichen und Wundern der heilige Geist über
die versammelten Jünger und stärkte sie zur Verkündigung des
Gesetzes des neuen Bundes. Und muthig traten sie nun auf
und predigten das Evangelium des Gekreuzigten. Auf die erste
Rede, welche Petrus zu Jerusalem hielt, ließen sich dreitausend
Juden taufen. Diese machten die erste christliche Gemeinde
aus. Dann zogen sie, wie einst ihr Herr und Meister, von
Stadt zu Stadt, von Flecken §u Flecken, und überall fand ihre
beseligende Lehre freudige Bekenner. Zuletzt wendeten sie sich
an die Heiden. Auch diese thaten Buße und ließen sich taufen.
So entstand eine christliche Gemeinde nach der anderen. Schon
zur Zeit der Apostel, d. i. der Abgesandten, weil sie zur
Verkündigung der neuen Lehre in alle Länder ausgesandt
wurden, blühete das Christenthum, einer jungen Pflanze gleich,
hoffnungsvoll in allen drei damals bekannten Erdtheilen auf.
Ueber jede einzelne Gemeinde führte nach göttlicher Anordnung
ein Vorsteher, Ppiseopus (woher unser Wort Bischof), die
Aussicht, welchen die Presbyteri (woher unser Wort Priester)
und die Diakonen in der Ausübung der Pflichten des Priester-
amtes unterstützten. Unter den Bischöfen, die als Nachfolger
der Apostel die obere Leitung der Kirche hatten, galten als
die angesehensten die in den vier Hauptstädten des römischen
Reiches, in Rom, Alexandria, Antiochia und Je-
rusalem, zu denen später auch der von Constantinopel
kam. Jedoch der erste aller Bischöfe und das Oberhaupt der
ganzen Christenheit war der Papst zu Rom, der seinen Namen
führt von dem Worte Papa, welches Vater bedeutet. Von
Rom aus strömte das Licht des Evangeliums nach und nach
in alle Welt, und die Stadt des Romulus ward zur ewigen
Stadt der Kirche.
Christenverfolgung. — Jedoch fehlte es dem Christen-
thume auch nicht an Verläumdern und Verfolgern, die in der
Bosheit ihres Herzens die zarte Pflanze zu zertreten suchten.
Christus hatte es seinen Jüngern vorhergesagt. In Palästina
Welters Weltgesch. I. 24. Aufl. 23