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1. Geschichte des Mittelalters - S. 101

1861 - Münster : Coppenrath
101 Am die in Nom ausgebrochenen Unruhen zu dämpfen. An der Spitze der Empörung stand damals ein reicher Patricier, mit Namen Crescentius. Sobald aber Otto erschien, unterwarf er sich und erhielt Verzeihung. Kaum aber war der Kaiser nach Deutschland zurückgekehrt, so empörte er sich auf's Neue, und Otto mußte abermals über die Alpen ziehen. Er nahm den Empörer gefangen, ließ ihn enthaupten und den blutenden Rumps an einem hohen Baume zum warnenden Beispiele aufhängen. Dem jungen Kaiser gefiel der schöne Himmel Italiens und die seine Bildung seiner Bewohner so sehr, daß er es deutlich merken ließ, er gehe mit dem Plane um, Rom zu seiner Resi- denz zu machen und von da ans sein Reich zu regieren. Allein weder den Römern noch den Deutschen gefiel dieser Plan. Als er einst sorglos zu Rom in seinem Palaste saß, erregten die tückischen Einwohner plötzlich einen Aufruhr; sie sperrten die Straßen und belagerten ihn in seiner eigenen Wohnung. Nicht ohne Lebensgefahr entkam er aus der Stadt. Durch dieses un- dankbare Betragen der Römer wurde der sonst so saufte Jüng- ling zur äußersten Rache entflammt. Er bot alle Großen seines Reiches zu einem Rachezuge auf. Aber bevor dieser zur Aus- führung kam, starb Otto, erst zwei und zwanzig Jahre alt und, wie man in Deutschland glaubte, vergiftet zu Pateruo von der Wittwe des Crescentius, 1002, ohne einen Nachfolger bezeichnet zu haben. Es wurde gewählt sein Vetter- Heinrich Ii. (1002—1024), Herzog von Bayern, ein Ur- enkel Heinrich des Finklers, der schon damals für einen der frömm- sten Herren seiner Zeit galt. Unter seiner Negierung empörten sich wieder die Italiener und wählten Arduin, den Markgrafen von Jvrea, zu ihrem Könige. Gegen ihn zog Heinrich mit Heeresmacht über die Alpen, verjagte den Empörer und ließ sich selbst in Pavia die eiserne lombardische Krone*) aufsetzen. *) Die lombardische Krone ist aus Gold verfertigt und mit Juwelen reich besetzt. Nur inwendig findet sich ein eiserner Ring, der aus einem Nagel des Kreuzes Christi geschmiedet sein soll. Darum heißt sie die eiserne Krone.
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