1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Am die in Nom ausgebrochenen Unruhen zu dämpfen. An der
Spitze der Empörung stand damals ein reicher Patricier, mit
Namen Crescentius. Sobald aber Otto erschien, unterwarf
er sich und erhielt Verzeihung. Kaum aber war der Kaiser nach
Deutschland zurückgekehrt, so empörte er sich auf's Neue, und
Otto mußte abermals über die Alpen ziehen. Er nahm den
Empörer gefangen, ließ ihn enthaupten und den blutenden Rumps
an einem hohen Baume zum warnenden Beispiele aufhängen.
Dem jungen Kaiser gefiel der schöne Himmel Italiens und
die seine Bildung seiner Bewohner so sehr, daß er es deutlich
merken ließ, er gehe mit dem Plane um, Rom zu seiner Resi-
denz zu machen und von da ans sein Reich zu regieren. Allein
weder den Römern noch den Deutschen gefiel dieser Plan. Als
er einst sorglos zu Rom in seinem Palaste saß, erregten die
tückischen Einwohner plötzlich einen Aufruhr; sie sperrten die
Straßen und belagerten ihn in seiner eigenen Wohnung. Nicht
ohne Lebensgefahr entkam er aus der Stadt. Durch dieses un-
dankbare Betragen der Römer wurde der sonst so saufte Jüng-
ling zur äußersten Rache entflammt. Er bot alle Großen seines
Reiches zu einem Rachezuge auf. Aber bevor dieser zur Aus-
führung kam, starb Otto, erst zwei und zwanzig Jahre alt und,
wie man in Deutschland glaubte, vergiftet zu Pateruo von der
Wittwe des Crescentius, 1002, ohne einen Nachfolger bezeichnet
zu haben. Es wurde gewählt sein Vetter-
Heinrich Ii. (1002—1024), Herzog von Bayern, ein Ur-
enkel Heinrich des Finklers, der schon damals für einen der frömm-
sten Herren seiner Zeit galt. Unter seiner Negierung empörten
sich wieder die Italiener und wählten Arduin, den Markgrafen
von Jvrea, zu ihrem Könige. Gegen ihn zog Heinrich mit
Heeresmacht über die Alpen, verjagte den Empörer und ließ sich
selbst in Pavia die eiserne lombardische Krone*) aufsetzen.
*) Die lombardische Krone ist aus Gold verfertigt und mit Juwelen
reich besetzt. Nur inwendig findet sich ein eiserner Ring, der aus einem
Nagel des Kreuzes Christi geschmiedet sein soll. Darum heißt sie die
eiserne Krone.