1868 -
Wesel
: Bagel
- Autor: Vormbaum, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 15
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Gärten angelegt und den noch wenig bekannten Gartenbau eifrig
betrieben.
Während dieser Zeit hatte der fürchterliche Krieg in andern
Gegenden Deutschlands fortgetobt. Endlich kam es 1648 zum
Frieden. Unser Kurfürst verlangte zwar ganz Pommern, aber die
siegreichen Schweden wollten durchaus einen Theil desselben für sich
haben, und so erhielt Brandenburg nur Hintcrpommern; zur Ent-
schädigung aber das ganze Erzbisthum Magdeburg, die Bisthümer
Halberstadt, Minden und Kamin, und die Grafschaft Hohenstein.
19. Der Kurfürst hebt auch nach Austen hin des Landes
Ansehen.
Der König Karl Gustav von Schweden und der König von
Polen waren mit einander in Krieg gerathen. Die Streitsache selbst
ging unfern Kurfürsten nichts an, aber sein Preußen lag dem
Kriegsschauplätze nahe, und Polen war dazu der Oberherr von
Preußen und forderte wahrscheinlich vom Kurfürsten Hülfe, so daß
Friedrich Wilhelm voraus sah, er werde in das Kriegsgetümmel
gerathen. Nun wollte er aber nicht ein Spielball Anderer sein, wie
sein Vater gewesen war, sondern nach seinem Dafürhalten handeln.
Darum verband er sich rasch mit den mächtigen Schweden, trotz alles
Tobens und Schimpfens des Polenkönigs, zog mit ihnen gen
Warschau und errang hier einen glänzenden Sieg über das Polen-
heer. Der König von Schweden mußte selbst sagen, daß dieser
Sieg hauptsächlich durch unfern Kurfürsten und seine Branden-
burger errungen sei. Für solchen Beistand, und damit Friedrich
Wilhelm noch ferner mit ihm halte, bewilligte Karl Gustav, daß
dem Hause Brandenburg das Herzogthum Preußen frei und un-
abhängig gehöre. Und als es im Laufe des Krieges dahin kam,
daß Brandenburg sich von den Schweden lossagte und mit den
Polen hielt, bestätigte auch dieses Reich jene Bestimmung.
29. Der Ruhm unsers Kurfürsten und seines Volkes steigt
sehr hoch.
Zu der damaligen Zeit regierte über Frankreich der König
Ludwig der Vierzehnte. Dieser eroberungssüchtige Fürst hatte un-
gerechterweise mit den Holländern einen Krieg angefangen, weil
dieses Volk sich seinem Wunsche widersetztc, die spanischen Nieder-
lande oder das jetzige Belgien zu bekommen. Die armen Hollän-
der konnten solcher Macht nicht widerstehen und schienen verloren.
Alle Fürsten sahen diesem Angriffe gleichgültig zu, obschon er höchst
ungerecht war. Da nahm sich unser Kurfürst der Bedrängten an;