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1. Geschichte der Alten Welt - S. 63

1860 - Freiburg : Herder
Die Griechen. 63 wärts bis Libyen, über ©teilten und Unteritalien bis an die gallische und spanische Küste. Jede bedeutende Kolonialstadt aus dieser späteren Zeit war von der Mutterstadt unabhängig, bildete einen eige- nen Staat und gewährte jener nur einige Ehrenrechte, wodurch sie ihre Pietät beurkundete. Am thätigsten war Milet, das einen ganzen Ring von Kolonien um den Pontus und dessen Nebenmeere legte: Aby- dus am Hellespont, Kyzikus an der Propontis, am Pontus selbst Sinope, unter vielen anderen Kolonien die größte und Mutter ande- rer, Trapezus; am Fuße des Kaukasus Dioskurias, Pityus, Her- manassa; am kimmerischen Bosporus (Straße von Kertsch) Phanago- ria, an der Mäotis Limne (Palus maeotis bei den Römern, jetzt aso- wisches Meer), Tyrambe; an der Mündung des Tanais die-gleich- namige Stadt, und weiter oben an demselben Flusse Navaris und Exopolis; auf dem taurischen Chersones Pantikapäon oder Bospo- rus (Kertsch); am Zusammenfluß des Borysthenes und Hypanis (Dniepr und Bug) Olbia; an der Mündung des Tyras (Dniestr) eine gleich- namige Stadt; Jstros an einem durch einen Mündungsarm des Jstros (Donau) gebildeten See, südlicher Tomi, Odessus (Varna), Apol- lonia. Außer den Milesiern kolonisierte nur noch das kleine Megara in diesen nördlichen Gegenden; es gründete Eupatoria auf dem tauri- schen Chersones, auf der europäischen Küste des Pontus Kallatis, Me- sembria, am Bosporus Byzantion (Byzanz, Konstantinopel), das zur Weltstadt bestimmt war, auf asiatischer Seite Chalkedon. 8 183. Die thrakischen Küsten vom Hellespont bis zum Strymon wurden fast ausschließlich von Ioniern kolonisiert: den Samiern, Chiern, Milesiern und Tejern; auf der Halbinsel zwischen dem thermäischen und strymonischen Meerbusen, welche in die drei Spitzen Akte, Jthonia und Pallene ausläuft, legte das euböische Chalkis nicht weniger als 32 Städte an, daher die ganze Halbinsel Chalkidike genannt wurde. Die Inseln des nördlichen ägeischen Meeres wurden gleichfalls von Ioniern besetzt: Thasus von Pariern, Samothrake von Samiern, Lem- nus und Jmbrus viel später von Athenern. Die kleine Insel Thera legte den Grund zu Kyrene in Libyen, das den Pharaonen und Kar- thagern siegreichen Widerstand leistete und in Barka eine beträchtliche Tochterstadt hatte. Aegypten wurde frühe von griechischen Seeräubern heimgesucht; mit deren Hilfe machte sich Psametich zum Alleinherrscher des Landes, und als Amasis den Verkehr freigab, erstand am Nil eine Griechenstadt Naukratis (s. 8 112). 8 184. Im adriatischen Meere waren besonders die Korin- ther thätig; sie kolonisierten Leukadia, Kerkyra, Paxus; an der epirotischen Küste gründeten sie Ambrakia; mit den Kerkyräern an der illyrischen Apollonia und Epidamnus. In ein drittes Griechen- land verwandelten Kolonisten aus dem europäischen und asiatischen Griechenland die Insel Sicilien und das gegenüber liegende Unter- italien. Korinth gründete auf der östlichen Küste Sieiliens Syra- kusä, das zu einer der größten und reichsten Städte der alten Welt emporwuchs und nicht nur auf Sicilien neue Städte baute oder alte er- neuerte, sondern auch an der illyrischen Küste und auf den dalmatini- schen Inseln festen Fuß faßte, auch Ancona in Mittelitalien angelegt haben soll. Den Rhodiern verdankte Gela (zuerst Lindus genannt)
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