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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 175

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Erneuerter Streit mit dem Papfte. 175 Navarra und der Herzog von Bretagne einen Kreuzzug unternahmen und den Frieden brachen, welchen Friedrich auf zehn Jahre abgeschlossen hatte, wurden die Christen bei Gaza völlig geschlagen und Daud, Fürst von Karak, eroberte Jerusalem , zerstörte dessen Festungswerke und ver- jagte die Christen, welche er nicht niederhauen ließ. Die drei Ritter- orden selbst, welche das heilige Grab beschützen sollten, haßten einander und die Tempelritter bekriegten sogar die Deutschherren, welche Fried- richen anhingen. Endlich verbanden sich alle Christen mit dem Sultan von Damaskus gegen den ägyptischen, der Syrien erobern wollte. Die- ser zog nun eine Horde chowaresmischer Türken an sich, welche aus ihrer bokharischen Heimath vor den Mongolen entwichen waren. Diese zer- störten in Jerusalem, was noch zu zerstören war, schändeten die heiligen Stätten und vertilgten in der Schlacht von Gaza, den 18. Okt. 1244, das christliche Heer. Von 312 Tempelrittern retteten sich 18, von 324 Johannitern 16, von 400 Deutschherren 4. Einzig die Festung Ptole- mais blieb den Christen vom Königreiche Jerusalem; vergebens for- derte 1245 das Koncil von Lyon die ganze Christenheit zu einem Kreuzzuge auf. Erneuerter Streit mit dem Papste. Denn zwischen den beiden Häuptern der Christenheit, dem Papste und dem Kaiser, war neuerdings ein Kampf auf Tod und Leben entbrannt. Der Papst durfte die Lombarden nicht fallen lassen, und Friedrich nahm seine Vermittlung nicht an; ebenso wenig hielt er die Verträge, welche er mit Papst Innocenz Iii. in Betreff der sicilischen Kirche geschlossen hatte, und übte die Vorrechte, welche einst den Normannenfürsten unter anderen Umständen eingeräumt worden. Am Palmsonntag 1239 sprach Gregor Ix. über den Kaiser den Bann aus, weil derselbe die sicilische Kirche ver- folge, die beschwornen Verträge nicht halte und überhaupt nicht wie ein christlicher Fürst lebe. Friedrich erwiderte in offenen Briefen durch hef- tige Schmähungen, wiederholte seine Behauptung, daß der Papst ein Feind der Fürsten sei, aber die Antworten des Papstes schnitten viel tiefer ein. Friedrich sei dem Glauben entfremdet, war die allgemeine und wohlbegründete Ueberzeugung; man erzählte sich Aeußerungen von ihm, die einen unchristlichen Sinn verriethen, und sein mohammedanisches Hosieben, seine offene Freundschaft mit den Saracenen schienen mehr als hinreichend die Anschuldigungen des Papstes zu rechtfertigen; auch be- kannte der Kaiser laut, wenn alle Fürsten dächten wie er, so würde er sie von der Plage des Papstthums bald befreit haben. So mußte der Kampf ein unversöhnlicher werden, und weil die Christenheit für den Papst war, mußten die Hohenstaufen untergehen. Friedrich appellierte von dem Papste an ein Koncil; aber als der
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