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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 273

1861 - Münster : Coppenrath
273 halb auch in diesen beiden Jahren nicht mehr vor. Des Kö- nigs Lage blieb, ungeachtet der beiden vorhergegangenen Siege immer sehr bedenklich und wurde noch bedenklicher durch den Verlust der Festung Schweidnitz, welche die Oesterreicher unter London im October, und der Festung Kolberg, welche die Nüs- sen im Dezember 1761 erstürmten. Aber mit dem Anfänge des neuen Jahres gingen auch neue Hoffnungen für den Kö- nig auf. Im Januar 1762 starb die russische Kaiserin Eli- sabeth, Friedrich's unversöhnlichste Feindin, und ihr Neffe, Pe- ter Iii., bestieg den Thron. Dieser, schon längst Friedrich's persönlicher Freund und Bewunderer, entließ sogleich alle preu- ßischen Gefangenen ohne Lösegeld, gab eben so uneigennützig alle Eroberungen zurück und schloß am 5. Mai zu Petersburg nicht nur Frieden, sondern auch ein Bündniß, dem zufolge zwanzigtausend Russen unter Czeenitschef von den Oesterreichern wegzogen und mit den Preußen, ihren alten Feinden, sich fried- lich vereinigten. Aus Furcht vor einem Einfalle von Rußland schloß auch Schweden zu Hamburg mit dem Könige Frieden. Jetzt konnte dieser die vereinigte Macht der Russen und Preu- ßen einzig gegen die Oesterreicher richten. Zuerst sollte Daun aus seinen festen Stellungen bei Schweidnitz vertrieben werden. Schon war Friedrich auf dem Wege dahin, als Czernitschef plötzlich den Befehl erhielt, mit den Russen sogleich umzukeh- ren. Peter Iii. hatte nämlich kurz nach seiner Erhebung durch eine schnell ausgebrochene Revolution Thron und Leben ver- loren. Seine übereilten Maßregeln, insbesondere die vielfachen Mißhandlungen, die seine Gemahlin Katharina, welche die Liebe der Nation besaß, von ihm erleiden mußte, machte ihn allgemein verhaßt. Ihrer eigenen Selbsterhaltung wegen ver- anlaßte Katharina einen Aufstand unter dem Volke, und Peter wurde das Opfer desselben. Nun bestieg sie selbst als Kai- serin Katharina Ii. den Thron ihres ermordeten Gemahles. Sie rief zwar ihre Truppen zurück, hielt aber den Frieden mit Friedrich aufrecht. Allein auch dieses war schon für den König, der nun einen Hauptfeind weniger hatte, ein außer- Welter's Weltges^. Iii. 16. Aufl. 18
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