1806 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Brandenburg im Auslande Achtung gewann. Noch
immer galten seit dem gojahrigen Kriege Schwedens
Heere für unüberwindlich: Er, der verachtete kleine
Kurfürst, schlug sie in einer entscheidenden Schlacht bei
Fehrbellin, 7 Meilen nordwärts von Berlin, 1675;
alle Völker, die bisher vor dem Namen der Schweden ge-
bebt hatten, erhoben sich muthvoll zum Bündniß gegen
sie; und nur Ludwigs Xiv Obermacht konnte den
Schweden einen günstigen Frieden verschaffen. — Fried-
rich Wilhelm bau et e nach dem zojahrigen Kriege sein
ganz verwüstetes Land mit regem Eifer wieder an, lud
fleißige Ausländer ein, sich in seinen Staaten niederzir-
lassen, und nahm besonders seit 1685 die französischen
Reformieren auf, die Ludwig Xiv aus seinem Reiche
auszuwandern zwang. Die Mark erhielt an 20,000
Franzosen, und nicht bloß Handwerker, Landlente,
Künstler, sondern auch berühmte Gelehrte, reiche Kauf-
leute und Vornehme vom Adel. Der letzten waren so
viel, daß sie ein eigenes Kerps (ausgesprochen Koor)
Reuterei bildeten, woraus das jetzige preussische Drago-
nerregiment entstanden ist. Seiden-Manufakturen wur-
den angelegt, Gold - und Siloerarbeiten und Uhren wur-
den kunstreich verfertiget, neue bessere Bearbeitung der
Felder und besonders der Garten wurden verbreitet, und
große Geldsummen, die sonst aus dem Lande gingen,
blieben jetzt im Lande.
Der Sohn des großen Kurfürsten, Friedrich
Iii, wollte glanzen und liebte die Pracht über Alles.
Daher wünschte er auch den Königstitel, und nahm ihn
mit Bewilligung des Kaisers und der benachbarten Für-
sten 1701 den i8ten Januar in Königsberg an. Seit
der Zeit nannte er sich Friedrich I, König in
Preussen, und was er aus Eitelkeit that, bahnte sei-
nen größeren Nachfolgern den Weg zu freierer Wirksam-
keit.