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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 258

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
258 Badische Geschichte. Geselligkeit. Voltaire war hier Gast, besonders aber bevorzugte Karl Friedrich die religisen Dichter wie Klopstock, Lavater, Herder, Jung-Stilling; auch Goethe hat gelegentlich von Frankfurt aus hier Ausnahme gefunden. Des Markgrafen geistreiche Gemahlin, Karoline Luise von Hessen-Darmstadt, stand ihm hier wrdig zur Seite. Ein dauernder Ge-winn war es, da der gemtvolle alemannische Volksdichter Johann Peter Hebel nach Karlsruhe kam, das ein Jahrhundert spter die knstlerischen Krfte des heimischen Volkstums in sich versammelte. 1771 erlosch die ltere Badener Linie; es galt, die katholischen * Gebiete mit den protestantischen zu verbinden, und die konfessionellen Gegen-stze, die damals scharfe Grenzlinien durch Deutschland zogen, zu berwinden, Karl Friedrich hatte schon den Katholiken in edler Duldung und Sorge Bethaus und Schule errichtet, jetzt gelang ihm auch das schwere Werk dieser Vereinigung. Fr groe Politik hatte der Markgras keinen Anla, doch hatte er dem Frstenbunde Friedrichs des Groen mit hnlichen Ge-danken vorgearbeitet. So besa er den Ruf groer staatsmnnischer Tchtigkeit, als in den Kriegen nach der franzsischen Revolution erst das linksrheinische Ufer verloren ging (1796) und dann das deutsche Reich ,(1806) sich auflste. Der Markgraf hat in den Kriegen, die 1792 begannen, wiederholt sein wehrloses Land verlassen mssen. Napoleon, der in Sddeutschland Mittelstaaten errichten wollte, die ihm fr seine Kriege geeignete Truppenkrper liefern konnten, zeichnete den Markgrafen wegen seiner hohen persnlichen Eigenschaften aus, und mit Rcksicht auf die badische Verwandtschast mit Rußland gewhrte er ihm ein greres Staatsgebiet, das schlielich im Norden frnkisches Land bis zum Main, und im Sden schwbisch-alemannisches in weitem Bogen umspannte, während es in der Mitte schmal blieb. Geistliche Herrschaften, Städte, Ritterbesitz, die Territorien von Fürsten und Grafen im Odenwald und Schwarzwald, die Landgrafschaft Nellenburg^) fielen an Baden, im Norden Teile der ehrwrdigen Pfalz, im Sden Habsburgische Gebiete (Breisgau, Ortenau um Offenburg), die schon einmal in den Hnden der Zhringer gewesen waren.2) Darum nannte sich Karl Friedrich, der 1803 Kurfürst, 1) Die einige Jahre zu Wrttemberg gehrt hatte. 2) 1803 kamen an die Markgrafschaft 60 Quadratmeilen mit 237000 Einwohnern: Das Hochstift'konstanz, die rechtsrheinischen Besitzungen der Bistmer Basel, Stra-brg, Speyer; Abteien wie Petershausen, Salem; Reichsstdte berlingen, Pfulleudorf, Hegenbach, Zell a. H., Offenburg; die kurpflzischen Obermter Heidelberg, Laden-brg, Bretten mit den Stdten Heidelberg und Mannheim, dazu Lahr. 1805 durch den Frieden zu Preburg: Die sterreichischen Gebiete Breisgau mit Freiburg, Ortenau, Stadt Konstanz, zusammen 40 Quadratmeilen. 1806 nach Grndung des Rheinbundes
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