1850 -
Leipzig
: Mayer
- Autor: Forbiger, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Grossasien. Drangiana. §. 85.
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dukte des Landes waren Getreide, Wein, Reis,Narden, Myrrhen, (Bdellium),
Palmen, Schafe, Schildkröten. Die Einwohner, Gedrosii (Ped(jojßioi,
auch Pedycjooi, Gedrösi) gehörten mit den Arachosiern, Drangianern
u. s. w. zu einerlei Volksstamm, d. h. dem grossen u. weit verbreiteten
Stamme der Arier (Ärjä), u. zerfielen in mehrere einzelne Völkerschaften.
Längs der Küste fanden sich zuerst zwischen dein Indus u. Arabis die
Distrikte Saranga (ja Käoayya), Sacäla (ja Käyaxa) u. Morontobära
(tu Mopovzoßaya) u. in letzterem der Weiherhafen ([yvvaiywv foppv);
dann folgten bis zum Arabis u. am südl. Abhänge der Arbiti Montes die Ara-
bitae (ßapaßlzai) od. Arabi.es (’Ayäßieg, auch 'Ayßieg, 'Apßozoi, Arbii,
die heut. Urbu), von indischem Stamme, mit der Stadt Arbis (' Agßlg) am Fl.
Arabis od. Arabius im Innern (vielleicht Lysari?) u. einigen Küstenorten,
wie Rhizäna ('Pi^äva) u. Rhagiraua ('Paylpava, al. cpayiavä) ; weiter
westl. wohnten die Oritae (’fiyelzui) od. Örae ('Piqui , Ori u. Horitae,
die heut. Hör, Haur), auch indischer Abkunft, in einem fruchtbaren Land-
striche mit der Haupt- u. Residenzst. Rambacia (c Papßuxia, j. Ram-Gur,
nach A. Iiaor od. Hoor), den Küstenorten Pagäla (ja Tluyaxa), Cabäna (r«
Käßava), Cocäla (ja Kojy.ala) u. Malaria (Maxava, heim heut. Vorgeb.
Malan od. Moran) u. der von Nearch angelegten Stadt Oraea (’»Qpa/a, j.
Urmara). Weiter gegen W. begann die Küste der Ichthyophägi (Ay&vo-
<päyoo od. Fischesser, wo A. Xelcovocgayoi od. Schildkrötenesser nennen),
deren östlichster Theil Namens Bagisära (Bayioa^a) die Stadt Pasira
(za Tlaoiqa) enthielt, um welche her die Pasirees (Tlacnqteg, Pasirae,
Pasires) wohnten. Dann folgte der Küstenstrich Balömum (Bdlcopov) mit
der Stadt Cyiza (Kvt'£a, j. Tiz od. Tidj), den Hafenorten Cophas (Kco-
cpäg) u. Talmena (Tä\pr\va) u. s. w. Die westlichsten Küstenstriche hiessen
Troesa (T'qoioa) u. üagasira (Aayäoeipa), u. hier fand sich noch die be-
deutende Hafen- u. Handelsstadt Omäna (zä Opava od. Oppava, das
heut. Schaina?). Im innern Lande fanden sich die Distrikte Parisiene
(Tlaqknrjviq) zwischen dem Indus u. den Arbiti Montes, u. Paradene (Tta~
Qadrjt]), nördl. neben dem vorigen zwischen den Arbiti Montes u. der
Grenze von Drangiana, u. westlicher die Wohnsitze der Parsirae (Tlaq-
a'iqai, al. Ijaqoldai) mit der Hauptst. Parsis (Ilaqo/g, bei Marcian.
Tlfgaid., j. Serbar?) am östl. Abhange der Parsici Montes u. am Fl. Ara-
bis, Ramnae (Päpvui), nordöstl. neben Parisiene, u. Musarnaei (Mov-
oapvaioi), nordöstl. von den vorigen, mit der Stadt Musarna (Movoäyva)
am südl. Abhange der Baetii Montes. Im westlichsten Theile endlich nahe
bei der Grenze Carmaniens lag noch die Hauptst. des ganzen Landes Pura
(Tloiipa, noch j. Purah bei Bunpur).
§. 85. Drangiäna,
(f; ¿Jpayyluvr}, auch A^ayyivr] u. A^äyyp), welches früher bald zu Ara-
chosien , bald zu Gedrosien , bald zu Aria gehört hatte , bildete erst seit
Alexanders d. Gr. Zeilen eine eigne Provinz, u. erhielt später, als im 1.
Jahrh. v. Chr. Saken, d.h.scythen, das Land in Besitz genommen halten,
den Namen Kaxaozavij (d. i. Sakasthäna, woraus der heut. Name Sedje-
stan [spr. Sedschestan] od. Seistan entstanden ist). Es grenzte gegen S.
an Gedrosien, gegen W. an Caramanien , gegen N. an Aria u. gegen 0.