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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 29

1858 - Osnabrück : Rackhorst
29 liegende Theil. Die Ströme setzen an ihren Mündungen in das Meer unaufhörlich neues Land an. Einige Theile des festen Landes, z. B. die skandinavische Halbinsel, scheinen sich allmäh- lich mehr und mehr über den Meeresspiegel zu erheben. In der Südsee arbeiten die Korallenthierchen unermüdlich an den Grund- lagen zu neuen Inseln. Dagegen wird an andern Orten der Erde das feste Land dem Meere oder den Seen oder den Strö- men zur Beute. Ja, es gibt große Landstriche, welche sich, wie z. B. die Ostküste von Grönland, allmählich unter den Meeres- spiegel herabzusenken scheinen, andere, welche von ihren Bewoh- nern, wie z. B. Holland, nur durch Festungswerke, d. h. durch Dämme oder Deiche gegen die Eroberungssucht des Meeres ver- theidigt werden können. Endlich wechselt auch an einigen Orten die Oberfläche der Erde periodisch ihre äußere Beschaffenheit; das feste Land wird von Zeit zu Zeit, wie z. B. in Südamerika, durch Ueberschwemmungen in einen großen See verwandelt, aus welchem nur einzelne Anhöhen als Inseln hervorragen. — Die- ser Kampf des Wassers mit dem festen Lande hat in allen seinen Gestalten und Auftritten den erheblichsten und mannichfaltigsten Einfluß auf die Menschenwelt gehabt. Wenn z. B. die Bewoh- ner der Niederlande von jeher und so oft ihren Freiheitsmuth bethätiget haben, nährte und stärkte nicht diesen der Kampf, den sie für ihr Land mit der See zu bestehen hatten? Oder wenn im Innern des südamerikanischen Festlandes, ungeachtet das Land von so vielen und großen Strömen durchschnitten ist, dennoch Cultur und Civilisation nie bedeutende Fortschritte gemacht zu haben scheinen, ist das nicht wenigstens zum Theile den perio- dischen Ueberschwemmungen zuzuschreiben, welchen das Land un- terworfen ist? Der Mensch, ein Landthier, wohnt also auf einer Inselwelt. Die beiden größten Inseln sind das Festland der alten und das der neuen Welt. Die eine und die andere Insel wird durch eine Landenge, die erstere durch die Landenge von Suez, die letztere durch die von Panama, jedoch die eine in einer andern Rich- tung, als die andere, gehälftet. So besteht also ein jeder dieser Continente wieder aus zwei großen Halbinseln; jedoch mit dem Unterschiede, daß die eine Halbinsel ein Borland, Europa, hat. Um diese beiden Hauptinseln oder um diese vier Halbinseln herum liegen wieder eine Menge anderer Inseln, die größten in der Südsee. — Diese Gestalt unserer Inselwelt steht mit der Ge- schichte und mit dem dermaligen Zustand unseres Geschlechts in dem genauesten Zusammenhänge. So ist z. B. die Landenge
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