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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 99

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Randgebirge und centrales Plateau Kleinasiens. §. 27. 99 lyrische Taurus im S. Beide sind keineswegs einfache, zusammenhängende Ketten, sondern bestehen aus einer Menge vielfach unterbrochener Kettenzüge und Gebirgsgruppen mit vorherrschender (paralleler) Richtung von O. nach W.; sie haben zwar beide ihr continentales Ende am ägäischen Meere, aber isolirte maritime Fortsetzungen in zahlreichen Inselgruppen. Der ci l ici sch - lyc isch e Taurus beginnt am Nordende des issischen Busens (Golfs von Alerandrette) und findet sein Ende in der Südwestspitze des anatvlischen Festlandes und in den vorliegenden Gebirgsinseln Rhodos, Kos, Samos. An Ausdehnung in der Länge (110 M.) und Breite (25—30 M.) kommt er ungefähr den Centralalpen gleich; er erstreckt sich nämlich von der Küste oft tief ins Land hinein und füllt die alten Landschaften Cilicien, Pam- phylien, Lycien, Carien ganz mit einem wahren lmarttimen. der Sonnenseite zu- gekehrten) Alpengebirgslande aus, dessen Schneegipfel bis 10,000' empor ragen, und dessen Südfuß steil nach dem Meere abfällt. Die Südküste besteht aus zwei weit vorspringenden, hafenreichen Halbinseln (Cilicien und Lycien), getrennt durch einen großen, halbkreisförmigen Meerbusen, dessen vorherrschend ebene Küsten- landschaft ohne Hafenreichthum ist. Das p ontisch e Küsten ge birg e am Nordrande der Halbinsel kömmt dem südlichen Taurus an Ausdehnung in der Länge und an tiefer Erstreckung in das Innere der Halbinsel gleich, steht ihm aber an absoluter Erhebung weit nach und hat überhaupt mildere Formen. Die Nordküste enthält nur in ihrer östlichen Hälfte eine Reihe kleiner, aber seichter und den Nordstürmen ausgesetzter Buchten. Das centrale Plateau, welches sich vorn Antitaurus gegen N.-W. ansdehnt, enthalt die höchste (vulkanische) Bodenanschwellung der Halbinsel in dem Erdschisch oder Argäus (mit 12,000' absol. und 8000' relativer Höhe), der sich an der Nordwestseite des Antitaurus als ganz isolirte Kegelgruppe mitten aus der cappa- docischen Plateaufläche erhebt. Auf dem centralen Plateau lassen sich 4 Hochebenen unterscheiden: 1) das Plateau von Konia (Iconium) oder die ly ca o nische Hochebene, die ausgedehnteste und südlichste von allen, zwar baumlos, aber wegen ihrer diago- nalen Richtung zu allen Zeiten als Karavanenftraße sowie für Völkerzüge und Pilgerfahrten durch die Mitte der Halbinsel benutzt; ihr im Nordosten 2) die cappadocische Ebene, aus deren Mitte sich der Argäus bis in die Schnee- linie erhebt, weshalb man sie auch das Argäus-Plateau genannt hat. Wieder nordöstlich von diesem breitet sich 3) .das obere H aly s- P latea u oder die cappadocisch-pontische Hochebene aus, welche in ihrer ganzen Ausdeh- nung von dem obern Kyzyl-Jrmak (Halys) durchstrümt wird. Weiter west- lich 4) die galatische Hochebene auf der rechten oder östlichen Seite des Mittlern Halys. Im Westen Kleinasiens erscheint schon statt der massenhaf- ten Anschwellung des Erdbodens, die Asien eigenthümlich ist, und von O. nach W. abnimmt, die gegliederte Emporhebung des Bodens, als Uebergang zu der plastischen Gestaltung Europas. Das westliche Drittheil der Halbinsel unterscheidet sich nämlich von den zwei östlichen Dritthcilen wesentlich als ein durch parallele 7 *
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