1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Vereinigte Provinzen am la Piata. 281
Anden gebildet, die auch hier auf ihren höchsten Bergs
gipfeln ewigen Schnee tragen, und von da sich auch
noch mehrere aber weit niedrigere Bergketten östlich in
das Innere ziehen. Der östliche weit größere Theil des
Landes hingegen besteht aus großen Ebenen, die sich
nach dem Atlantischen Ozeane zu immer mehr verflächen,
und davon man diejenigen weit ausgedehnten Flächen,
welche Steppen gleichen, reich an Salz und Salpeter,
arm aber an Wasser und Baumwuchs sind, Pampas
nennt. Diese erstrecken sich vornehmlich südwestlich vom
la Piata bis nach Patagonien hinein. Der Haupt-
fluß, wovon diese Staaten auch den Namen ange-
nommen haben, ist der la Piata, welcher diesen Na-
men, nach Aufnahme des Uruguay erhält, indem er vor-
her Parana heißt, und sich an der nördlichen Gränze
dieser Staaten mit dem Paraguay vereinigt. Mit
einer einem Meerbusen gleichen Mündung ergießt sich
der la Plara in den Atlantischen Ozean. Weit südli,
cher als dieser ergießt sich der Desaguedaro oder
Colorado in denselben Ozean und noch südlicher der
Rio negro oder Cusu Leuwu, welcher die Gränze
gegen Patagonien macht. Viele Flüsse des Pampas er-
reichen das Meer nicht, sondern verlieren sich entweder
in Salzseen oder werden in der Hitze ausgetrocknet.
Es giebt viele Salzseen im Lande, und an der südöst-
lichen Gränze ist der große Sumpfsee Ubera. Das
Klima dieser Staaten, die in der südlichengemäßigten
Zone liegen, ist warm; doch in den nördlichen Gegen-
den, die sich dem südlichen Wendekreise nähern, ist die
Hitze drückend und hier kommen auch noch tropische Ge-
wächse fort. Je weiter nach Süden wird das Klima
gemäßigt, so daß selbst im Winter Schnee und Ers,
wenigstens auf einige Tage, sich zeigen.
Unter den Produkten sind vornehmlich Rind-
vieh und Pferde in ungeheurer Menge, Maulthiere, die
Südamerikanischen Raub- und wilden Thiere (darunter
die in großen Schaaren zusammenlebenden Biscachos,
welche die Pampas bewohnen, auch Guanacos, Vicu-
guas und Llamas), Wallfische an den Küsten, mancher-
lei Geflügel, wovon eine große Menge von Schwänen
und Rebhühnern in den Pampas sich aufhält, Fische,
Cochenille, Bienen; Europäische Getreidearten und Ge-