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1. Theil 4 - S. 288

1880 - Stuttgart : Heitz
288 Neueste Geschichte. 3. Periode. der Werth des Goldes müsse sinken und in Folge dessen werde eine Veränderung aller Werthverhältnisse eintreten, wie sie die Entdeckung Amerikas herbeiführte; aber das Graben der goldhaltigen Erde und das Auswaschen des Goldsandes erfordert unsägliche Anstrengungen, welchen nur eine robuste Natur widerstehen kann, und die Theuerung aller Lebensbedürfnisse ist so groß, daß der Goldgräber, wenn er nicht besonders vom Glück begünstigt wird, doch nur einen verhältnismäßig kleinen Gewinn macht. Daß nun unter einer Bevölkerung, welche die Goldgier aus den entferntesten Welttheilen hierher trieb und welche zum großen Theil aus dem Abschaum der Menschheit zusammengesetzt ist, Laster aller Art im Schwange sind und Raub und Mord zu den alltäglichen Erscheinungen gehören, ist eben kein Wunder. Gleichwohl hätte Calisornien, welches Mexico, als eine ihm wenig Nutzen bringende Provinz, in dem Vertrage vom 16. März ungefähr vier Zoll tief ist und einen ganz durchlöcherten Boden von Eisenblech hat, oder aus kreuzweis gelegtem Reifeisen gemacht ist, mit Waschmaterial. Ist letzteres trocken, so ist es vorher in einer Röhre mit Wasser, Puddlingsröhre genannt, gut bearbeitet worden, um die Erde vom Golde zu lösen und den Stoff dazu geschickt zu machen, daß er leicht durch die Wiege geht. Wenn der Trichter gefüllt ist, so schüttelt ihn der Mann an der Wiege sanft, indem er zugleich mit einem Stock die Erde im Trichter umherstößt, während ein Anderer Wasser darauf gießt mit einem Zinngefäß am Ende eines Stocks, der Schöpfer genannt. Ist alle Erde von den Steinen abgewaschen, so werden diese herausgeworfen, und das Verfahren wird so lange wiederholt, bis eine gewisse Quantität hindurchgegangen ist, worauf der Wiegende inne hält, den Trichter herausnimmt und den schrägen Schieber unter demselben hervorzieht. Dieser läuft nach hinten schräg zu, um Alles, was durch den Trichter geht, in jener Richtung herunter zu bringen; aber unten am Schieber steht eine Leiste, etwa einen Zoll hoch, gegen welche das Gold sich festsetzt, Mhrend der Schlamm und das Wasser in den Boden der Wiege herunterkommen und größtenteils weggewaschen werden. Es giebt indeß am Boden der Wiege noch zwei bis drei Leisten, um alle Gold-theilchen, die vielleicht an der Leiste des Schiebers vorbeigehen könnten, zurückzuhalten. Das Gold und die kleine Quantität Kies, welche gegen die Leiste des Schiebers liegt, werden jetzt mit einem sogenannten Sieb abgekratzt, einer zinnernen Schüssel, deren Boden voll Löcher ist, wie ein Durchschlag, worauf das Gold wieder durchgewaschen und von dem Kies, welcher durch den Trichter gegangen ist, geschieden wird. Dies Gold in der Schüssel bleibt dort zurück, bis eine beträchtliche Menge dieser Niederschläge hinzugekommen ist, wo sie dann durch eure eigenthümliche kreisförmige Bewegung bearbeitet und der Schlamm und Kies allmählich von dem Golde geschieden werden, welches letztere hell und rem m der Schüssel zurückbleibt. Es braucht jetzt nur noch über einer mäßigen Hitze, zu trocknen und wird dann in waschledernen Beuteln zu Markte gebracht.
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