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1. Theil 4 - S. 302

1880 - Stuttgart : Heitz
302 Neueste Geschichte. 3. Periode. Verluste verband sich nun vielfach das bittere Gefühl der Beschämung über die handgreiflichen Täuschungen, welchen man erlegen war, so daß man die ganze, plötzlich in Fluß gerathene, finanzielle und commercielle Bewegung in Bausch und Bogen mit dem Verdammungswort: Schwindel! zu bezeichnen geneigt war. Indeß verwechselte man Symptom und inneres Wesen. Der plötzliche Ausbruch des hier erwähnten Speculationsfiebers war eben nur eine vereinzelte Aeußerung der allgemeinen Culturbewegung, welche, in ihrer Vereinzelung aufgefaßt, mißzuverstehen war, in ihrem Zusammenhange mit andern nicht minder charakteristischen Momenten aber doch auf einen entschieden humanen Drang unseres Jahrhunderts hinwies. Von zwei mächtigen Gedanken wurde die Zeit zu einer ununterbrochenen energischen Thätigkeit angespornt; von dem Gedanken, daß die Gaben und Güter der Welt allen zugänglich zu machen seien, und von dem andern, daß das materielle Interesse alle Welt in eine Verbürgung der Gemeinsamkeit des Thuns und Leideys verwickeln müsse. Aus solchen Gedanken gingen die Anregungen und dann auch die Ausführung großartiger Unternehmungen hervor, welche zunächst allerdings nur dem Aufschwungs der Industrie und des Handels zu dienen schienen, in ihren Nebenwirkungen aber auch den geistigen Verkehr förderten und überhaupt die Völker näher unter einander verbanden. In England zuerst wurde die Idee der Weltausstellungen verwirklicht. Aus allen Welttheilen, zum größten Theile natürlich aus den Staaten Europas, wurden die Erzeugnisse der Gewerbthätigkeit zusammengebracht und in einem weitläufigen, aus Eisen und Glas errichteten Gebäude ausgestellt (Glaspalast), 1851. Vier Jahre darauf folgte Frankreich nach und veranstaltete eine Weltausstellung in Paris.*) Zahlreiche kleinere Ausstellungen schlossen sich in den folgenden Jahren an. . Von dem Durchstiche der Landenge von Suez ist in den Abschnitten 147 und 157 weiter die Rede. Immer näher an einander sich schließende Netze von Eisenbahnen umstricken Europa, große Theile von Amerika und auch einige Länder Asiens. Endlich ist auch die Telegraphie am Ufer des Meeres nicht stehen geblieben. Nicht *) 1862 hat in London wiederum eine internationale Ausstellung stattgefunden, 1873 in Wien, 1876 in Philadelphia, 1878 wiederum in Paris.
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