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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 76

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
76 und der Vater durch das Gesetz verpflichtet, es regelmäßig bis zur Confir- mation zum Schulbesuch anzuhalten. Für die höhere Bildung sorgen in Deutschland 25 Universitäten, 400 Gymnasien und Lyceen, viele lateinische Schulen, Seminarien, böhere Bürger- und Realschulen, polytechnische Schu- len, Anstalten für den Gewerbe- und Haudelsstand, für das Militär, für Landwirthe, Forstbeamte, Bergleute, Chirurgen, Thierärzte, Pharmazeuten re. Zahreiche Sammlungen aller Art und öffentliche Bibliotheken erleichtern setzt das Studium der Wissenschaften. In mehr denn 150 Städten sind öffentliche Bibliotheken, und mehr als 40 davon zählen über 25,000 Bände. Die berühmtesten Biblotheken sind in München (800,000 Bände), in Berlin, Wien, Göttingen, Dresden, Breslau, Wolsenbüttel re. Auch haben sich in den meisten größeren Städten Gesellschaften gebildet, denen es Ernst ist, auf dem Gebiete der Wissenschaft anzuregen und das Gute zu fördern. Insbesondere ist cs dem deutschen Bedürfnisse angemessen, daß von Tag zu Tag das Studium der Naturwissenschaften zunimmt und ins Leben übergeht. Für die Erforschung der Himmelsräume sind gegenwärtig sechzehn Stern- warten in lebhafter Thätigkeit. Die Geistesprodukte des In - und Auslan- des versenden 1500 Buchhandlungen, deren Centralpunkt Leipzig in: Norden, Stuttgart im Süden von Deutschland ist. Einer ebenso sorgsamen Pflege haben sich auch von je die Künste in Deutschland zu erfreuen gehabt. Tie Geschichte der Dichtkunst, Musik, Ma- lerei und Baukunst weist große Meister auf, welche Deutschland hervorgebracht hat. Aber auch die Gegenwart ist nicht zurückgeblieben. Man hat in allen Fächern der Kunst Anstalten, welche den Geschmack bilden und das Kunst- gefühl der Nation heben sollen. So befinden sich in Wien, Berlin, Düssel- dorf und München Akademien der Künste; Maler - und Zeichenschnlen zu Berlin, Düsseldorf, München, Nürnberg, Frankfurt, Kassel re.; Gemälde-und Antikensammlungeu in den eben genannten und vielen andern deutschen Städten; endlich Conservatorien für Musik iu Leipzig, Prag, Wien, Berlin, Stuttgart und München. 8 57. Der deutsche Bund von 1815. In dem Umfange, wie Deutschland in dem vorhergehenden Abschnitte (§ 56) genommen wurde, hat es während des letzten halben Jahrhunderts, nämlich von 1815 bis 1866, bestanden. Wenige Jahre vorher war es Napoleon I. gelungen, sich Deutschlands durch Gewalt und List zu bemäch- tigen und nach Willkür darin zu schalten und zu walten; 1813 ermannte sich jedoch das deutsche Volk und vertrieb den französischen Eroberer und Despoten. Um sich für die Zukunft gegen solche Feinde zu sichern, schlossen die damals auf 35 sich belaufenden deutschen Staaten 1815 ein Schutz- und Trutzbündniß mit einander. Die Leitung dieses deutschen Bundes ward Gesandten der verbündeten Staaten übertragen; sie bildeten in ihrer Gesammtheit den deutschen Bundestag, und Frankfurt a. M. war der Sitz deffelben. Ihre Instructioneu erhielten die Bundestagsgesandten von ihren Regierungen; die Völker selbst übten keinen Einfluß auf sie aus. Die Militärmacht, über welche der Bund im Falle eines Krieges zu ver-
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