1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Die deutschen Bundesstaaten. Das Königreich Preußen.
geistige u. religiös-sittliche Bildung findet sich bei den Bewohnern der sla-
vischen Landschaften, bei den Fabrikbevölkerungen u. den niedern Klassen
der Städtebewohner. Mancherlei Anstalten sorgen für die Bildung in den ver-
schiedenen Zweigen der Kunst. Dem leiblichen u. sittlichen Verderben suchen
viele Wohlthätigkeitsanstalten verschiedener Art zu steuern. Der Verbreitung
des Christenthums sowohl im eigenen Lande, als auch unter Nichtchristen sind
mancherlei Missions - u. Bibelgesellschaften der Protest. Kirche gewidmet. Der
literarische Verkehr ist sehr lebhaft; seine Organe, wie Buchhandlungen, Zeit-
schriften aller Art, politische Blätter ic., sind in großer Anzahl vorhanden. Der
Mittelpunkt der geistigen Bildung u. des literarischen Verkehrs ist Berlin 9).
§. 68.
Die Verfassung und die Verwaltung.
1. Der preuß. Staat ist eine untheilbare, konstitutionelle Erb m onar chie.
Die Krone ist in dem Mannsstamme des königl. Hauses Hohenzollern nach dem * 3 * * * 7 * 9
0 1. Universitäten: 6 vollständig organisirte Univ. in. Hilfslehranstalten,
wissensch. Instituten u. Sammlungen in Berlin, Greifswalde, Breslau, Halle, Königs-
berg, Bonn. 2 höhere Bildungsanstalten, des. für kathol. Theologen: Lyzeum Ho-
sianum in Braunsberg; die Akademie in Münster. Medicinisch -chirurg. Friedrich-
Wilhelms-Institut zu Berlin. — 2. Theolog. Seminare. 1 cvang. Predigerse-
minar in Wittenberg zur Ausbildung v. 25 ausgezeichneten Kandidaten. 4 bischöfl.
Seminarien zur prakt. Ausbildung v. kathol. Kandidaten in Cöln, Münster, Breslau,
Braunsberg. 5 Priesterseminare für den vollständ. theoretisch-practischen Unterricht
zukünftiger kathol. Theologen zu Trier, Paderborn, Posen, Gnesen u. Pelplin. —
3. 122 Gymnasien; 87 evang., 33 kathol., 2 gemischte. 40 Progymnasien.
— 4. 52 vollständ. Realschulen. 34 höhere Bürgerschulen. 23 Provin-
zial-Gewerbeschulen. 146 höhere Töchterschulen. — 5. 24,200 Volks-
schulen. Von 100 schulpflichtigen Kindern besuchen aber nur 81 d. öffentl. Schulen.
In Posen, Preußen u. Schlesien finden sich die Meisten, in Sachsen u. Pommern
die Wenigsten, welche keinen Schulunterricht genießen. Volksschullehrer werden in 58
Schullehrersemin arten u. Nebensemi nari en, die theils evang., theils kath.,
theils gemischt sind, gebildet. — 6. Höhere Bildungsanstalt en für besondere
Lebensberufe. Technisch. Gewerbeinstitut zu Berlin. Allg. Bauschule zu Berlin.
Haupt-Bergwerks-Eleven-Institut zu Berlin. Thierarzneischulen zu Berlin u. Mün-
ster. Höhere Forstlehranftalt zu Neustadt-Eberswalde. Chirurgenschulen zu Berlin,
Breslau, Greifswalde, Magdeb. u. Münster. Handlungsschnlcn in d. meisten größe-
ren Handelsstädten. Schiffahrtsschulen zu Stralsund, Stettin, Danzig, Pillau u.
Memel. Landwirthschaftl. Institute S. p. 204. Gärtnerlehranstalten zu Schöueberg
b. Bert. u. zu Potsdam. Viele Malerschulen. Malerakademie zu Düsseldorf. Kunst-
akademie zu Berlin. Letzterer sind die Kunst- u. Baugewcrkschuleu in den Prov., zu
Erfurt, Magdeb., Breslau, Danzig u. Königsberg untergeordnet. Geograph. Kunst-
ichule für d. wiffensch. u. technisch. Bildung gcograph. Kupferstecher zu Potsdani. —
7. Wohlthätigkeitsanstalten. 400 Kleinkinderbewahranstalten. Tanbstummen-
Blindeninstitute. Warenhäuser. Erziehungsanstalten für fugend!. Verbrecher. Oef-
fentl. Irrenanst. zu Trier, Siegburg, Düsseldorf; Marsberg inr Reg.-Bez. Arnsberg, Mün-
ster; Halle; Brieg, Leubus, Plagnitz im Reg.-Bez. Liegnitz; Sorau, Berlin, Neuruppin;
Stralsund, Greifswalde, Nügenwalde; Owinsk im Reg.-Bez. Posen; Danzig. Meh-
rere Privatirrenanstalten. Die erste evaugel. Diakonissen-Anstalt m. Irrenhaus u.
einem Ajyl für cntlaffene weibl. Gefangene zu Kaiserswerth im Reg.-Bez. Düssel-
dors. — 8. Missions- u. Bibelgesellschaften. Hauptbibclgescllschaft in Ber-
lrn. Hauptverein für christliche Erbaunngsschriften zu Berlin. Berliner Misstone-
gefillsthaft. Gesellichaft zur Beförderung des Christenth. unter den Juden re. —
9. iöoii großer Bedeutung für gelehrte Bildung ist die königl. Akademie d.
Wnjenschaften in Berlin; außerdem noch die zahlreichen öffentl. o. Privatvereine
Völker, Lehrbuch der Geographie. Ii. 14