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1. Bd. 1 - S. 751

1835 - Eisleben : Reichardt
Waldes. 751 wurde 1682 in den Reichsfürstenstand erhoben und starb 1692 ohne Söhne zu hinterlassen; daher mit ihm die Eisenbergische Linie er- losch, und ihr Landestheil nebst Pyrmont an die andern (die Wil- dungensche) Linie gelangte, welche noch jetzt in den Fürsten von Waldeck blühet. Christian der Stifter der Wildungenschen Linie starb 1637 und hinterließ seinem Sohne Philipp sein Land. Die- sem folgte Christian Ludwig, von welchem die jetzige fürstliche und die gräfliche Waldeckische Linie abstammen. Er verkaufte 1677 die Herrschaft Tonnn an den Herzog Friedrich I. von Gotha, führte das Erstgeburtsrecht ein und starb 1706. Sein Sohn, Friedrich Anton Ulrich erhielt 1712 vom Kaiser Karl Vi. für sich und seine Nachkommen die Fortdauer der Reichsfürsten- würde und 1719 bei dem Oberrheinischen Kreise Sitz und Stimme auf der Fürstenbank. Sein jüngerer Bruder Josias war Stifter der noch blühenden gräflich Waldeckischen Linie zu Bergheim, welche auch im Königreiche Würtemberg eine kleine Standesherr- schaft, die aus einem Antheile an der vormaligen Grafschaft Lim» purg entstanden ist, besitzt. Friedrich, ein Enkel des Fürsten Friedrich Anton Ulrich, der 1765 zur Regierung gelangte, trat 1807 dem Rheinbünde bei und starb unvermählt 1812. Sein Bruderssohn, der noch jetzt regierende Fürst, Georg Friedrich Heinrich, verließ sogleich nach der Leipziger Völkerschlacht den Rheinbund, schloß 1815 sich dem Deutschen Bunde an, und gab 1816 Waldeck eine landständische Verfassung. Pyrmont, diese kleine Stadt, eigentlich Neustadt Pyr- mont genannt, ist nur von 1100 Menschen bewohnt, aber we- gen ihrer stark besuchten Mineralquellen bekannter als viele an- dere weit größere Städte Deutschlands. Im Jahre 1835 waren hier ohne die Landleute 2600 Brunnengäste. Von dem Trink- brunnen, der vorzüglichsten unter den hiesigen Mineralquellen, werden jährlich 500,000 bis 550,000 Krüge oder Flaschen in alle Gegenden versendet. Nicht weit von dem Trinkbrunnen entspringt der B r v d e l b r u n n e n, der mit großem Geräusche hervorspru- delt, wie kochendes Wasser in einer Braupfanne, und der bloß zum Baden gebraucht wird. Außerdem giebt es hier noch 5 Mine- ralquellen. Von dem Trinkbrunnen, der überbaut ist, läuft die aus 4 Reihen von Lindenbäumen bestehende Hauptallee, die eine Länge von 500 und eine Breite von 40 Schritten hat. Sie ist der Sammelplatz der Kurgäste, daher sehr belebt, und an den Seiten mit vielen Gebäuden und Kaufläden besetzt. Außerdem sind noch verschiedene andere Alleen, ein Bosket und überhaupt viele Anlagen zur Bequemlichkeit der Kurgäste vorhanden. Auch bieten die Um- gebungen mancherlei Partien dar, wohin;. B. gehören: der Kö- nigsberg, nordöstlich von Pyrmont, ein Lieblingsaufenthalt Fried- rich des Großen, als er zu Pyrmont sich befand, mit Waldung und hübschen Lustgängen auf seinem Gipfel, einem Pavillon und einem
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