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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 257

1887 - Leipzig : Kesselring
Frankreich seit 1815. 257 franzsischer Erzeugnisse nach dem Auslande. Auch die Begnstigung der Aktiengesellschaften und der Kreditvereine hatte die Hebung der Industrie zum Zweck, fhrte aber auch den groen Nachteil mit sich, da die Gier nach mhelosem Gewinn und einem ppigen Lebensgenu fast alle Schichten der Bevlkerung ergriff. Die Staatsausgaben stiegen immer hher, Staats- und da der Ausfall nur durch neue Anleihen gedeckt werden konnte, so schulden. erlangte die Finanzwelt und die Brse eine bedenkliche Macht. Obschon Napoleon Iii. mit Eifer fr die materielle Wohlfahrt Napoleons Frankreichs sorgte, so war die Zahl seiner Gegner doch sehr groß. Gegner. Die Legitimisten blieben der Regierung fern, während die Repu-blikaner der kaiserlichen Herrschast sich schroff gegenberstellten. Viele hervorragende Persnlichkeiten verharrten als unvershnliche Widersacher in der Fremde, einen neuen Umschwung in dem immer noch aufgeregten Lande erwartend. Aber Napoleon Iii. war auf seiner Hut. Gleich seinem Oheim sttzte Gegenma-er sich zunchst auf eine weitverzweigte, wachsame Polizei und dann auf nahmen, sein schlagfertiges Heer, dessen Offiziere die bevorzugte Stellung, welche er ihnen im Staat und in der Gesellschaft einrumte, mit Treue und Hin-gebung vergalten. Ein klug entworfenes Vereinsgefetz gab der Regie-rung die Mittel an die Hand, das Assoziationswesen zu berwachen, und die gegen die Presse ergriffenen Maregeln (besonders wichtig war, da jeder Artikel die Unterschrift des Verfassers tragen mute) stellten die Jour-nalistik fast vllig unter die Vormundschaft der Regierung, nicht zu ge-denken, da eine offizise Broschrenlitteratur die kaiserlichen Ideen aus-sprach, deutete und verteidigte. Die glnzendsten Triumphe feierte Napoleon auf dem Felde der uere ueren Politik. Im Bunde mit England trat er als Beschtzer der Politik. Trkei gegen Rußland auf, und wenn auch der dadurch hervorgerufene Krimkrieg das franzsische Reich nicht vergrerte und Rußland nicht aus seiner Stellung als Gromacht verdrngte, so hatte derselbe doch zur Folge, da Frankreich auf dem Pariser Friedenskongre (30. Mrz 1856) das entscheidende Wort fhrte, da der Heilige Bund" in seinen innersten Fden zerrissen ward, und da sowohl der russische Hof. welcher dem neuen Kaiser anfangs die gebruchliche frstliche Anrede: Mein Bruder" verweigert hatte, als auch die brigen europischen Regierungen sich um Napoleons Gunst und Freundschaft bewarben. Von noch wichtigeren Folgen war Napoleons Einmischung in die Angelegenheiten Italiens. Er erreichte dadurch, da der Einflu fter-reichs in Italien gebrochen ward, da Frankreichs Verbndeter Viktor Emanuel Ii. die Lombardei und die Territorien des mittleren Italiens gewann und, nachdem er mit Garibaldis Hilfe Neapel und Sicilien (1860) erobert, sich zum König von Italien aufschwang (1861). Frankreich bekam dadurch Savoyen und Nizza, trat weiter als Schutzmacht des neuen Knigreichs an sterreichs Stelle und hielt durch seine Besatzungstruppen in Rom das Schicksal der ppstlichen Herrschaft in der Hand. Auch in China machte (1860) bei der Besetzung Pekings1 die franzsische Macht sich neben der englischen geltend, und die Einmischung Napoleons in die Ange- 1 Bei dieser Gelegenheit wurde der kaiserliche Sommerpalast erobert und zerstrt, wodurch ungeheure Schtze und Kostbarkeiten in die Hnde der Sieger fielen. Svie it. Beriet, Weltgeschichte Iii. 5. Auflage. 17
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