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1. Der kleine Kinderfreund - S. 252

1863 - Leipzig : Amelang
252 wir ja auch unser Zwei!" Damit riss der Kuabe einen Feuerbrand vom Heerde und stellte sieb keck an des Vaters Seite; und seine Kinderaugen sprühten von Muth, wie seine Waffe von Funken. Und die bürsten sahen sich verwundert an über des Knaben Thun, und Rührung ergriff sie, und sie merkten, dass Göttin dem Schwachen mächtig sei. Und Wittekind sprach zu Albion: „Wie muss doch der ein mächtiger Gott sein, der in dem Herzen eines Kindes solchen Muth wirken kann! Wir müssen der Sache nachdenken.“ — Und damit legten die Fürsten ihre Waffen ab, setzten sich mit dem Köhler und seinem Knaben zum Mahle und hörten ihnen zu, wie sie von Christo und seinem Worte sprachen, nachdem fromme Geistliche sie gelehret hatten. Und als sie in der Hütte entschla- fen waren, muss ihnen Gutes geträumt haben, denn sie dankten am andern Morgen ihrem Wirthe nicht allein für die Herberge und für die leibliche Kost, sondern auch für das Himmelsbrod, das er ihnen mitgetheilt in dem Worte von Christo, dem Welt- heilande. Und so schieden sie. Nicht lange darnach aber traten sie vor den Kaiser Karl und erbaten sich es von ihm, dass sie getauft würden. Und Kaiser Karl ist selber ihr Rathe gewesen bei der heiligen Taufe. 270. Vom Kaiser Heinrichs Zur Zeit, als Heinrich I. gewählt wurde, — es war im Jahre 919, — war Deutschland ein sehr unglückliches Land. Von Südosten hersagten häufig auf ihren schnellen Pferden die Ungarn heran, trieben den Bauern das Vieh weg und sengten und plünderten, wohin sie kamen. Sammelte sich langsam ein Haufe deutscher Krieger wider sie und fing an, sich in Marsch zu setzen, so waren sie sammt ihrer Beute bereits wieder fort. Von Nordoslen her kamen zu Zeiten die Wenden und machten es eben so. Das war eine traurige Zeit. Was that der weise, bedächtige Heinrich? Zuerst schloß er einen neunjähri- gen Waffenstillstand mit den gefährlichen Ungarn. Nun begann im ganzen deutschen Reiche eine bessere Zeit. Ueberall fing man an, Hauser zu bauen und hier und da eine größere Anzahl derselben mit Mauern und Gräben zu umziehen. Solch eine ummauerte Stätte nannte man eine Stadt oder Burg; ihre Bewohner hießen Bürg er. Aber es war noch leichter, Städte zu bauen, als Bewohner für diesel- den zu finden; denn die Deutschen wohnten lieber frei aus dem Lande. Sie sagten: „Sollen wir uns lebendig begraben lassen? Die Städte sind nichts Anderes, als Kerker." Da befahl Heinrich, die Leute sollten loosen und je einer aus neun, den das Loos treffe, sollte vom Lande in die Stadt ziehen. Damit
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