1850 -
Königsberg
: Bon
- Autor: Pechner, Fr.
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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kleinen Rolle eine Walze, statt der großen ein Rad, welches mit
jener fest verbunden ist und auf ihm senkrecht steht, so daß die
Achse der Walze durch den Mittelpunkt des Rades geht, so nennt
man diese Verbindung ein Rad an der Welle (Fig. >2.). Die
Last hängt an einem Seile, welches um die Welle herumge-
schlungen ist, die Kraft, durch Menschen, Thiere, Waffer, Wind
k. ausgeübt, wirkt am Umfange des Rades (innerhalb, außer-
halb oder auf dessen Rande) oder an den statt des Rades ge-
brauchten Sprossen. Speichen oder Hebeln, von denen die gera-
den Triebstöcke, die gebogenen Kurbeln heißen. Das Rad an
der Welle heißt Haspel, wenn die Welle wagrecht liegt, das
Rad also senkrecht steht, wie bei Spinnrädern, Rad-, Kreuz-
und Hornhaspeln (je nachdem die Kraft an einem Rade, an
Speichen oder an einer Kurbel wirkt), bei Wind- und Wasser-
mühlen, Brunnen, Schachten, Schleifsteinen rc. — Erdwinde,
wenn das Umgekehrte stattfindet, wie bei der Bäckerwinde, der
gemeinen Erdwinde (Fig. 13. ), Treträdern, Tretscheiben rc.
Gezahnte Räder sind Räder, auf deren Umfange sich Ver-
tiefungen und Hervorragungen in immer gleichen Entfernungen
befinden. Diese Hervorragungen heißen Zähne. Werden zwei
gezahnte Räder so gestellt, daß die Zähne des einen in die Ver-
tiefungen des andern eingreifen können, so setzt das eine in Be-
wegung gebrachte Rad auch das andere in Bewegung. Ein Glei-
ches findet statt, wenn ein gezahntes Rad und eine gezahnte
Stange wie bei der Fuhrmannswinde (Fig. 14.) und an den
Schirmlampen, in einander greifen. Eine Vereinigung von ge-
zahnten Rädern und gezahnten Stangen heitzt ein Räderwerk.
Befinden sich dabei an ein und derselben Achse oder Welle zwei
ungleich große gezahnte Räder, so heißt das größere vorzugsweise
das Rad und seine Zähne Zähne schlechtweg, das kleinere aber
Getriebe und seine Zähne Triebstöcke. Beispiele sind die
Räderwerke in Uhren, Mühlen und anderen Maschinen. Bringt
man mehrere Paare von Rädern und Getrieben so an einander,
daß immer ein Rad in das nächste Getriebe eingreift, so bewirkt
ein solches Räderwerk eine große Krastersparniß und eine große
Geschwindigkeit der Bewegung.
Der Kranich oder Krähn ist eine Maschine, die aus ei-
nem Flaschenzuge besteht, welcher mittelst eines Räderwerkes be-
wegt wird. Man findet ihn in Maschinenbauanstalten, auf Seeschif-
fen und in Häfen, wo große Lasten aus- und eingeladen werden.
Er hat die doppelte Bestimmung, mit Krastersparniß Lasten zu
heben und mittelst seines beweglichen Armes oder Zapfens, in wel-
chem er sich dreht, seitwärts zu bewegen. sfig. 15.)