1821 -
Magdeburg
: Rubach
- Autor: Zerrenner, Carl Christoph Gottlieb, Sickel, Heinrich Friedrich Franz
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Bürgerschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Europa.
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9, Was von den Obstbäumen gilt, das gilt
auch von andern Baumen, vielleicht noch mehr ge-
rade von ihnen. Sie stehn im Felde, im Walde.
Niemand kann sie bewachen; wenn ihr sie beschädi-
gen wolltet, könnte es euch vielleicht Niemand weh-
ren. Aber wird euch euer Gewissen nicht verklagen?
Sagt es euch nicht, daß es schändlich ist, einen
jungen Baum zu zerknicken, den Gott zum Nutzen
der Menschen aufwachsen laßt, von dessen Blättern
und Früchten noch so viele Thiere leben, in dessen
Schatten noch so mancher Ermüdete einst ausruhen
könnte. Schändlich ist's und bleibt es, wenn's auch
Niemand sieht, auch nur eine Satzweide abzuschä-
len. — Doch davon noch weiter ein anderes Mal;
jetzt von den Baumen selbst, deren Holz wir ge-
brauchen. Europa ist daran auch jetzt noch nicht
arm. Schweden, Rußland, mehre Gegenden von
Deutschland, Böhmen u. s. w. liefern vieles Holz
zum Bauen und zu Tischlerarbeiten. Unsere Holz-
arten finden sich fast in ganz Europa, namentlich
Eichen, Buchen, Eschen, Birken, Ahorn,
Akazien, Linden, Pappeln, Tannen, Fich-
ten, Lerchenbäume u. s. w. Nur in Spanien
findet sich die Korkeiche, ein merkwürdiger Baum,
dem es gut bekommt, wenn man ihm alle vier oder
fünf Jahr die Rinde abschält. Dadurch eben wird
dieser Baum so nützlich, indem uns diese Rinde
die besten Stöpsel auf Flaschen und Bouteillen giebt.
Die nützliche Weide sollte auch bey uns noch mehr
angepflanzt werden; eben so die Kiefer, welche in
jedem, selbst dem magersten Boden fortkommt, sehr
schnell wächst, und auf Bergen, auf denen das Gras
leicht vertrocknet, die Weide verbessert.
10. Eben so reich ist Europa an nützlichen
Kräutern, ob wohl viele derselben erst später in
unsern Welttheil eingeführt sind. Die Pastinake,
die Mohrrübe, der Spargel, der Saueram-
pfer, der Kümmel, die Chamille u. s. w. wach-
sen fast überall wild. Der Kohl hat sich von Eng-