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1. Geschichte des Altertums - S. 148

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 148 stechlichkeit. Unredlichkeit und rohe Hrte gegen die Untergebenen und abhngige Personen machten das Ma der sittlichen Entartung voll. Der Ackerbau, die liebste Beschftigung der alten Rmer, wurde verachtet, die Religion hatte keinen Einflu mehr auf einen groen Teil der Bevlkerung, die Götter wurden in das Gebiet der Sage verwiesen nud die Bande des Familienlebens allmhlich mehr nud mehr gelockert. Um die Erziehung kmmerten sich nicht mehr wie in der lteren Zeit Vater und Mutter; sie lag in den Hnden griechischer Sklaven, die keineu guten Einflu auf die heranwachsende Jugend ausbten, sie oft sogar zum Bsen anleiteten. Selbst die Anordnungen der Zensoren als Wchter der Sitten konnten der immer weiter um sich greifenden Sittenverderbnis keinen Ein-halt tun. Der streuge Cato, der Verteidiger altrmischer Sitte und Einfachheit, das Musterbild eines echten Rmers, klagte bitter: Einem Gemeinwesen, in dem ein Fisch mehr kostet als ein Ochs, ist nicht mehr zu helfen." Manche Gesetze, die dem bermigen Aufwnde bei Gast-mhlern, Hochzeiten und Beerdigungen Einhalt tun sollten, muten leider bald wieder abgeschafft werden.^ In Rom war jetzt kein Gegensatz mehr zwischen Patriziern nud Plebejern; an die Stelle der Patrizier waren die Optimalen, die reichen rmischen Familien der Patrizier und Plebejer, getreten, an die Stelle der Plebejer die Populren^), die verarmten, beschftigungslosen, niederen Volksklassen. 4alle Macht lag in den Hnden des Amtsadels, der den Kreis jener Familien bildete, deren'vorsahren hohe Staatsmter bekleidet hatten, und die der ein groes Vermgen verfgten. Er hatte die hohen, eintrglichen Stelleu gewissermaen in Pacht genommen, und einem Neu-liug2); einem Manne, der sich emporgearbeitet, aber keine Ahnenreihe aufzuweisen hatte, wie Marius und Cicero, war es fast unmglich, zu einer einflureichen Stellung zu gelaiigeu. Nicht Tchtigkeit entschied, wie im altert Rom, souderu Abstammung und Geburt. Auer dem Amtsadel bildete sich noch ein Geldadel oder der Ritterstand. Die Ritter entstammten meist reichen plebejischen Familien und dienten im Heere zu Pferde. Sie waren die Grokaufleute, die ihr Geld in den Kolouieu vorteilhaft anzulegen suchten und die Eiu-uud Aussuhr iu groem Mastabe betrieben. Sie gaben als Wechsler Darlehen gegen hohe Zinsen und pachteten von dem Staate fr 3) Optimalen von oxtimus der Beste; Populren von xopulus das Volk. 2) Homo novus.
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