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1. Geographische Skizzen aus Europa - S. 253

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
253 brach die Nacht ein; vom Vesuv leuchteten hoch auflodernde Flam- men; der Hof, nach welchem sich das Zimmer öffnete, füllte sich mit Äsche und Bimsstein, so daß man die Thür kaum noch öffnen konnte. Das Haus wankte vom Erdbeben. Es ward beschlossen, auszuwandern. Zum Schutz gegen den Steinregen band sich ein Jeder Kissen über den Kopf. Anderwärts war schon der Tag an- gebrochen, hier aber fiel die Asche so vicht, daß man noch in rabenschwarzer Nacht war und Fackeln brennen mußte. Man ging an's Ufer, um zu sehen, ob das Wasser fahrbar wäre. Aber der Wind war widrig, die Brandung ungestüm. Schwefelqualm und Feuersgluth trieben die Begleiter des Plinius in die Flucht. Er selbst legte sich erschöpft nieder, richtete sich dann mit Hülfe zweier Sklaven empor und sank sterbend zusammen. Erst drei Tage nach seinem Tode hörte der Aschenregen auf. Die Leiche des Admirals ward nun gleich gesucht, gefunden, war unversehrt, auf dem Ant- litz der Ausdruck sanften Schlafs.« 2) Die Ueberreste der ausgegrabenen Städte beweisen, daß die meisten Einwohner mit ihren Schätzen sich gerettet haben. Außer diesem furchtbaren Ausbruche i. I. 79 n. Chr. hat der Vesuv späterhin noch viele andere gehabt, so z. B. i. I. 1631, bei wel- chem die Oerter Giorgio, Cremano, Resina, Torre bei Greco, Torre del? Annunziata ganz oder zum Theil zerstört und von Lava bedeckt wurden. Im Jahre 1737 drang die Lava in das Karmeliterkloster bei Torre del Greco, stieg auf den im Speise- saale stehenden Tisch und schmolz die daselbst befindlichen Gläser. Am 8. August des Jahres 1779 entstieg dem Krater eine 10,000' hohe Feuersäule und der Lavastrom ergoß sich in die Stadt Otta- jano, die in Brand gerieth. In der Nacht des 15. Juni 1794 barst der Vesuv an mehreren Stellen und ein 2000' breiter Lava- strom, der in 6 Stunden eine deutsche Meile zurücklegte, wälzte sich gegen das blühende Torre del Greco und zertrümmerte deren Paläste, Kirchen, Häuser und Hütten. Während der Nacht des 18. Juni stürzte der Gipfel des Vulkans mit einem furchtbaren Krach ein. Ein Spalt des Berges war 3000' lang und 240' breit. Der Lavastrom vom 28. August 1804 war oben 350, unten 860' breit und durchlief in 24 Stunden einen Raum von 3053'. Am Abend des 31. Mai 1806 entstieg dem Krater eine 600' hohe Feuersäule und der Berg brach 600' unterhalb des Gipfels an 'rei Stellen auf. Der hervorbrechende Lavastrom richtete große Verheerungen an; besonders waren es Portici, Torre del Greco -äd Resina, die durch den Aschenregen und einen schwarzen Schlamm- regen viel auszustehen hatten. Vom 23. bis 28. Februar 1822 entlud der Krater 8 Lavaströme, die zusammen an 400' breit waren. Einer der neuesten Ausbrüche ist der vom Jahre 1855, bei welchem der Vesuv viel Lava ausströmen ließ.
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