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1. Grundzüge der allgemeinen Erdkunde - S. 331

1850 - Stuttgart : Müller
Cucllcn. 33 t Quellen. Fast überall findet man Quellen. Häufig entstehen ans ihnen Flüsse und Seen. Keine Art von natürlichen Erscheinungen bietet mannigfaltigere und interessantere Phänomene dar, und wenige verdienen die Aufmerksamkeit der Geographen in höherem Grave. Quellen, die beständig und ohne sichtliche Verminderung ihrer Quantität fließen, werden „ewige" genannt; andere, welche zeitweise aussetzen, heißen „periodische." Jntermittirende Quellen sind solche, welche in gewissen Zwischenräunien zum Vorschein kommen, wie die zu Como in Oberitalien, die schon Plinins beschrieben, welche alle Stunde anschwillt und wieder abnimmt; ferner bic zu Eol- mars in der Provence, die achtmal in der Stunde steigt. Es gibt auch natürliche Springbrunnen, wie in Island, die sich zu einer sehr großen Höhe erheben. Dieses Phänomen wird wahrscheinlich durch den Fall oder Druck des Wassers hervorgebracht, welches sich in einer beträchtlichen Höhe über der Ausfluß -Oessnung der Quelle angesammelt hat. Viele Quellen- stehen ohne Zweifel mit den Meeren in Verbindung, denn sie steigen und fallen mit ihm, wie z. B. alle Quellen Grönlands. Keine Theorie reicht aus, um all die einzelnen Erscheinungen zu er- klären, die man an Quellen wahrnimmt, aber aller Wahrscheinlichkeit nach ist irgend eine Ursache thätiger, als die andere, und kann als das Hauptagens gelten, dessen Resultate die andern modificiren. Einige Schrift- steller waren der Ansicht, die Quellen entstünden aus dem durch unter- irdische Kanäle vermittelten Uebergang des Meerwassers in höhere, natür- liche Anfnahmsbehälter. Da aber das Wasser nicht über sein Niveau heraufsteigen kann, so lassen sich durch diese Theorie diejenigen Quellen nicht erklären, welche über dem Meeresspiegel liegen. Man hat daher die Lehre von der Anziehungskraft der Haarröhrchen zur Unterstützung dieser Theorie beigezogen. Es ist nämlich bekannt, daß das Wasser in engen Röhren bis zu einer beträchtlichen Höhe über sein gewöhnliches Niveau steigt, und man hat die Vermuthung ausgesprochen, daß ähnliche Formen im Innern der Erde eristiren und daß das Wasser auf diese Weise über sein Niveau erhoben worden sey. Allein diese Theorie kann hier nichts nützen, indem eine Flüssigkeit zwar allerdings in einem Haarröhrchen über ihr gewöhnliches Niveau hinaufgetrieben werden, aber nicht daraus wie eine Quelle ent- springen kann. Es unterliegt keinem Zweifel, daß viele Quellen ihre Be- hälter in einer unermeßlichen Tiefe unter der Oberfläche d es Ortes haben, wo das Wasser erscheint, und es ist mehr als wahrscheinlich, daß das Wasser durch den Druck zusammengepreßter Dämpfe, welche, nach Aus- dehnung kämpfend, es durch die mit seinen Behältern in Verbindung stehenden Ritzen treiben, emporgetriebcn wird. Dr. Hut ton erklärt die
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