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1. Deutsche Geschichte - S. 86

1881 - Straßburg : Schultz
86 Die frnkischen Kaiser. Heinrich Iv. haben; aber der geheime Unwille der Fürsten glhte fort, und bald sollte ein neuer, mchtigerer Feind denselben zu hellem Brande entflammen. c. Heinrich und Gregor Vii. Whrend Heinrich in gefhrlichem Kampfe mit feinen Vafsallen rang, war das Papsttum unter Ale-xauders Ii und Hildebrands verstndiger Leitung eine Weltmacht geworden. In Italien stand die Markgrfin von Tuscien, Beatrix, und ihre mnnlich starke Tochter Mathilde, die groe Grfin", fest auf der Seite des Papstes; in Unteritalien fochten die Nor-mannen als Lehnsleute des Papstes unter dem schlauen und tapferen Robert Guiscard und feinem Bruder Roger mit steigen-dem Erfolge gegen Griechen und Sarazenen und eroberten Sicilien (1071); andere Normannen hatte Wilhelm der Eroberer unter der Fahne des Papsttums nach England gefhrt und hatte dort in 1066 der Schlacht bei Hostings (1066) der Herrschaft der Angelsachsen ein Ende gemacht; in Oberitalien hielt die Bevlkerung der groen Städte fest zum Papste; in Spanien erkannten die christlichen Reiche, welche gegen die Mauren (der Cid) immer mehr Boden ge-wannen, in dem Papst ihren Oberherrn an; in Frankreich standen die Capetinger unter dem Einflu des Ordens von Cluny und des Papstes, ebenso die jngst bekehrten Ungarn und Scandi-navier. Die Einheit der westlichen Christenheit, welche das kaiser-liche Schwert nicht hatte erreichen knnen, war durch die geistliche Macht des Papsttums errungen. Nur der deutsche König hatte sich dieser Macht entzogen. Mit ihm war ein Kampf unvermeidlich. In demselben Jahre, in welchem der Sachsenaufstand ausbrach, bestieg endlich Hildebrand als Gregor Vii den ppstlichen Stuhl 1073 (1073). Was er unter den frheren Ppsten vorbereitet, wollte er als Papst vollenden. Freiheit der Kirche, worunter er zugleich die Herrschaft der die weltliche Macht verstand, war fein Ziel. Gregor selbst spricht diesen Gedanken in folgenden Stzen aus: Der Papst allein kann sich der kaiserlichen Jnsignien bedienen; feine Fe allein haben alle Fürsten zu kssen; sein Name allein darf in dem Kirchengebet genannt werden, und kein Name in der Welt ist seinem zur Seite zu stellen; ihm ist erlaubt Kaiser abzufetzen und Unter-tharten: von der Pflicht gegen abtrnnige Fürsten zu entbinden." Seine ersten Schritte zielten auf die Reform der Kirche; strenge Befehle verboten alle Simonie, andere befahlen die Ehelosigkeit (Colibat) der Priester. Wohl war das Gebot der Ehelosigkeit nicht neu und fr die hchsten Aemter lngst gltig; aber die niedere Geistlichkeit war vielfach verheiratet, und schon Leo Ix hatte umsonst dagegen gewirkt. Jetzt erhoben sich die verheirateten Priester in groer Heftigkeit gegen das Verbot; aber Gregor schlug den Wider-stand mit Hilfe des Volkes nieder. Endlich trat er (1075) mit dem einschneidendsten feiner Edikte, dem Verbote der Laieninvestitur,
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