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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 785

1858 - Weimar : Böhlau
785 mit den verbündeten Mächten versöhnt hatte, legte Eugen die Waffen nieder und begab sich mit seiner Familie nach Baiern. In Mailand erklärte am 23. Mai 1814 der Feldmarschall Bellegarde im Namen seines Kaisers die Besitznahme des Landes. Nach Piemont, Florenz, Modena kehrten ihre früheren Fürsten zurück. Der Papst hielt am 24 Mai 1814 seinen feierlichen Einzug in Rom. In Neapel behaupt tete Murat den Thron. Er hatte am 14. Januar 1814 mit dem Kai- ser Franz einen Vertrag geschloffen, in welchem ihm der Besitz seiner Staaten gewährleistet worden war. In Spanien nahm Ferdi- nand Vii., welchen Napoleon im März 1814 aus Valenpay entlas- sen hatte, den Thron wieder ein. Dänemark, welches versäumt hatte, sich zu rechter Zeit von Napoleon zu trennen, mußte Norwegen an Schweden abtreten. Die ionischen Inseln wurden für einen Frei- staat erklärt und unter die Schutzherrschaft Englands gestellt. Holland wurde dem Prinzen Wilhelm Vi. von Oranien als Königreich über- geben. Am 1. November 1814 wurde in Wien der Kongreß der Ab- geordneten der euroväischen Mächte eröffnet. Zu demselben hatten sich die drei Monarchen, welche die Gefahren des Krieges getheilt hatten, sowie die Könige von Dänemark, Baiern und Würtemberg und viele andere Fürsten persönlich eingefunden. Der Zweck des Congreffes war, der Politik der europäischen Staaten eine feste Gestaltung zu geben, das Verhältniß vornehmlich der deutschen Fürsten zu ordnen und die Forde- rungen der größeren und kleineren Herrscherhäuser auszugleichen. Die Verhandlungen wurden nicht in glänzender Fürstenversammlung, sondern in geschlossenen Gemächern von Ministern und Räthen geführt. Oest- reich erhielt von Rußland den Theil von Ostgalizien, den es 1809 ab- getreten hatte, von Baiern, gegen Einräumung Würzburgs, Aschaffen- burgs und des größten Theils der überrheinischen Pfalzlande, Tyrol und Salzburg. Die belgischen Niederlande wurden mit Holland zu einem Königreich der Niederlande vereinigt. In Italien erhielt Oestreich außer Mailand das ganze Gebiet von Venedig und legte diesen Provin- zen den Namen „Lombardisch--Venetianisches Königreich" bei. Genua wurde an Sardinien gegeben. Die Verträge, welche Preußen mit Rußland und im Laufe des Krieges mit den übrigen Mächten geschlossen hatte, sicherten ihm seinen Länderbestand zu, wie er vor dem Kriege von 1806 gewesen war. Aber Kaiser Alexander wollte von den polnischen Provinzen nur so viel zurück- geben, als nöthig war, um eine Verbindung zwischen den Ostseeländern und Schlesien hervorzubringen. Der Verlust Preußens schien nur ge- deckt werden zu können, wenn das Königreich Sachsen, welches von den Verbündeten erobert worden war, an Preußen gegeben wurde. Ueber diese Frage entstand aber ein Zwiespalt, und Oestreich, England und Frankreich schlossen am 3. Januar 1815 einen Bund gegen Rußland und Preußen. Ein Bruch der fünf Großmächte schien unvermeidlich; aber die Verwickelung wurde noch im Wege friedlicher Verständigung ge- löst. Preußen erhielt nebst Danzig und Thorn einen größeren Antheil von Polen, als ihm zuerst bestimmt gewesen war, ein bedeutendes Ge- biet an beiden Ufern des Rheins und die Hälfte von Sachsen mit den Elbfestungen Torgau und Wittenberg. Das deutsche Reich wurde 50
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