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1. Die deutsche Geschichte - S. 26

1855 - Essen : Bädeker
26 urväterlichen Sitten, frei und getreu ihren heimathlichen Göttern, hassend, wie einst die Römer, so nun die Franken und mit ihnen das Christen- thum. Oft brachen sie, Beute suchend, Kirchen und Klöster zerstörend, ins Reich und mancher Geistliche blutete als Opfer auf ihren Altären. Den Krieg gegen sie betrachtete Karl als einen Gottesdienst; 772 ward er auf einem Reichstag zu Worms einstimmig beschlossen. Der Zug ging von Köln aus nach der Ruhr; die Veste Hohensyburg fiel, bald darauf Eresburg (Stadtberg), wo die Jrmensäule stand, ein vergöttertes Denkmal Armins; als er an die Weser kam, versprachen die Sachsen Unterwerfung. Allein kaum sahen sie Karl in der Ferne, so warfen sie das Joch ab, erschlugen die fremden Priester und fielen über die Grenze mit Feuer und Schwert. So ging es fast Jahr um Jahr; die schnell Getauften wurden eben so schnell wieder Heiden; das edle Volk konnte den Verlust seiner Freiheit nicht verschmerzen. Als sie je- doch (782) mitten im Frieden ein fränkisches Heer überfallen und ihm eine Hermannsschlacht geliefert hatten, Karl dafür 4500 Rebellen, wie er sie nannte, bei Verden an der Aller hatte enthaupten lassen, dann das ganze Sachsenvolk in wildem Zorn sich erhoben hatte, und Karl erst nach zwei blutigen Schlachten seiner Meister geworden war: da verzweifelten selbst ihre furchtbaren Herzoge Wittekind und Albion an der Macht ihrer Götter, ließen sich auf den Namen Christi taufen und hielten von nun an Glauben und Treue. Dennoch kam ein all- gemeiner und dauernder Friede erst 803 zu Stande. Die Sachsen erkannten den Frankenkönig als ihren Oberherrn an und ließen sich taufen, dagegen blieben sic bei ihren Rechten und Freiheiten, und wurden nun bald eben so eifrige Christen als sie zuvor verstockte Heiden gewesen waren. Denn zahlreiche Klöster, Kirchen, Schulen, und die Visthümer Münster, Paderborn, Minden, Osnabrück, Hil- desheim, Halbcrstadt, Verden, Bremen, Alles Karls Stiftun- gen, gaben ihnen evangelische Lehre und Vorbild. Von ihren Lehrern verdient St. Ludger, ein friesischer Graf, Abt zu Werden und Helmstädt, erster Bischof von Münster, der Sachsen Apostel genannt zu werden. 8- 34. Karls weitere Heerfahrten. Kaum hatte Karl seinen ersten Feldzug gegen die Sachsen beendigt, so rief es ihn nach Italien. Desiderius, der König der Longo- barden, dadurch gekränkt, daß Karl sich von seiner Gemahlin, die eine Tochter des Desiderius war, scheiden ließ, hatte den Papst zwingen wollen, Karlmanns Söhne zu Königen über die Franken zu salben, und als dieser sich dessen geweigert, ihn mit Krieg überzogen und das fränkische Gebiet feindselig betreten. Sogleich brach Karl mit Heeres- macht gegen ihn auf, belagerte Pavia, bezwang es durch Hunger und nahm den König gefangen, den er zum Mönch scheeren ließ, 774. Sich selbst setzte er die longobardische Krone auf, und nannte sich von nun an „Karl, im Vertrauen auf Gottes Hülfe König der Franken und Lon- gobarden und Patricius der Römer". Einige Theile des eroberten
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