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1. Bd. 2 - S. 174

1785 - Leipzig : Crusius
174 W. 22. Verschiedenheit der Menschen Zu Jesu Zeiten wohnten im jüdischen Lande Sa- mariter, welche zwar, wie die Juden, nach dem Gesetze Moses lebten, aber die übrigen heiligen Bücher derselben verwarfen. Sie glaubten übrigens, nicht der Tempel zu Jerusalem, sondem der ihrige, in dem Ländchen Samarta, Ware der von Gott bestimmte heilige Ort des Gottesdienstes. Wegen dieser Ver- schiedenheit der Meinungen war unter Juden und Sa- maritern ein grosser Haß, welcher bis diesen Tag fort* dauren soll; denn es wohnen noch einige Nachkom- men der Samariter in Palästina. Unter den Juden selbst aber waren zu Jesu Zeiten an Meinung sehr verschieden die Pharisäer und Sad- ducaer. Jene sollen die von Moses vorgeschriebnen Regeln des Gottesdienstes durch viele Zusätze vermehrt haben, deren Rechtmäßigkeit, (wie sie sagten,) aus einer Ueberlieferung des mündlichen Unterrichts von Moses und den Propheten erhellte; sie glaubten ferner, daß die Seelen wenigstens eine Zutlang von einem menschlichenkörper 'in den andern wanderten, und daß der Messias, wenn er kommen würde, looo Jahr auf Erden, als der größte Monarch regieren, und seine Gläubigen glückselig machen sollte. Hingegen die Sadducaer verwarfen jene Zusatze der mündlichen Ue- berlkeferung, glaubten keine Unsterblichkeit der mensch- lichen Seele, sondern daß Gott durch ein glückliches oder unglückliches Schicksal, alle Gerechtigkeit in die- sem Leben ausübte. Sie hatten also nicht die Ein- sicht, lieben Kinder, die ich euch mitgetheilt habe, sondern erklärten die Schriften des alten Testaments, (in welchen von der Unsterblichkeit der Seele und dem künfti.
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