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1. Bd. 2 - S. 224

1785 - Leipzig : Crusius
224 V. 2. Lehren, vornehmlich in Erzählungen. Und vor mir ging ein reicher, reicher Mann, Der, seiner Mine nach, die eingelanfnen Schulden, Nebst dem, was er damit die Messe durch gewann, Und was er, wenns ihm glücken sollte, Durch den Gewinnst nun noch gewinnen wollte, Zn schweren Ziffern übersann. Herr Orgon ging vor mir. Ich geb' ihm diesen Namen, Weil ich den seinen noch nicht weis. Er ging ; doch eh wir noch zu unserm Thiere kamen, Begegnet' uns ein alter schwacher Greis, Für den, auch wenn er uns um Nichts gebeten hätte, Sein zitternd Haupt, das halb nur seines war. Sein ehrlich, fromm Gesicht, sein heilig graues Haar, Mit mehr als Rednerkünsten redte. „Ach, sprach er, ach, erbarmt euch mein! „Ich habe Nichts, um meinen Durst zu stillen. ' „Ich will euch künftig gern nicht mehr beschwerlich seyn; ,>Denn Gott wird meinen Wunsch wohl bald erfüllen, „Und mich durch meinen Tod erfreun. „0 lieber Gott! laß ihn nicht ferne seyn. » So sprach der Greis; allein, was sprach der Reiche? „Ihr seyd ein so bejahrter Mann, „Zhr seyd schon eine halbe Leiche; „Und sprecht mich noch um Geld zu trinken an? „Ihr unverschämter alter Mann! „Müßt ihr denn noch erst Brandwein trinken, „Um taumelnd in das Grab zu sinken? „Wer in der Zugend spart, der darbt im Alter nicht.,» Drauf ging der Geizhals fort. Ein Strom schamhafter Zähren Floß von des Alten Angesicht. „0
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