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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 127

1871 - Berlin : Vahlen
Adolf von Nassau. 1291^-1298. Albrecht von Oestreich. 12981308. 209211. 127 zu lassen, und entschied dann fr seinen Verwandten, Adolf von Nassau, 12911298. So hatte man wieder einen armen Grafen an der Spitze, der noch dazu gegen die geistlichen Whler, und besonders gegen den Mainzer, die drckendsten und unmigsten Verpflichtungen hatte bernehmen mssen. Aber Adolf, ein khner, rcksichtsloser Mann, hoffte auf sein gutes Glck und folgte den: Vorbilde Rudolfs. Wirklich stellte er in den ersten Jahren seiner Regie-rung den Landfrieden in Oberdeutschland her; verdrielich huldigte selbst Albrecht und fgte sich. Dem Könige von Frankreich, der seine Hand immer kecker nach deutschem Reichsgebiet ausstreckte, entbot er trotzige Fehde; und da auch der König von England gegen denselben einen Krieg begann, so fhrte dies zu einem Bndnisse Beider. Aber mit dem Gelde, das Adolf von diesem und fr verkaufte Reichsrechte aus Italien erhielt, suchte nun auch er eine Hausmacht zu erwerben. Albrecht der Entartete von Thringen stand schon lange im Hader gegen seine Shne, Friedrich und Diezmann: abermals von ihnen gekrnkt, beschlo er, sein gesammtes Land, Thringen und Meien, an Adolf fr den geringen Preis von 10,000 Mark zu verkaufen. Adolf ging auf den^ unedlen Handel ein und fhrte seine Sldnerschaaren, die aufs frch-terlichste hausten, in beide "Lnder. Doch leisteten ihm die Brder muthiaen Widerstand. 210 Unterdessen hatte Adolf, um die Städte fr sich zu gewinnen, die Zlle am Rhein freigegeben. Damit aber verstie er gegen die ungerechten Verpflichtungen, die er gegen die geistlichen Kurfrsten bernommen hatte und die er ohnehin in ihrer unmigen Ausdehnung weder halten wollte noch konnte. Albrecht von Oestreich stand in alter Feindschaft. So verstndigte sich Gerhard von Eppenstein leicht mit ihm; Albrecht dagegen gewann seinen bisher feind-lichen Schwager Wenzel von Bhmen, ja auch seinen Schwiegersohn, den König von Ungarn, und^ brach mit einem Heere gegen den König auf. Indessen ver-sammelten sich die Kurfrsten von Mainz, Sachsen und Brandenburg und er-klrten Adolf fr abgesetzt. Albrecht war mit seinem Heer auf das linke Rhein-ufer und dann stromabwrts gegen den König gezogen. Bei Gllheim am Donnersberge trafen sich beider Schaaren. Adolf stritt wie ein Held: endlich traf er seinen Nebenbuhler selber im Getmmel: Hier mut Du mir das Reich lassen!" rief er, auf ihn ansprengend. Das steht in Gottes Hand," gab Albrecht zur Antwort, und stach den schon Verwundeten vom Pferde, der nun vor seinen Augen erschlagen ward. 211. Obwohl Albrecht von Oestreich (12981308) schon bei Adolfs Entsetzung von einem Theil der Kurfrsten gewhlt war, schien dennoch die Art, wie er die Krone erworben, so ungerecht, da er noch einmal in Form Rechtens gekoren und erst dann zum König gekrnt wurde. Ohne Maa gab auch er fr diese Wahl Bewilligungen und Vorrechte an die Kurfrsten. Dann aber ging er mit eiserner Beharrlichkeit seinem Plane nach, eine deutsche Knigs-macht zu grnden. Hart wie ein Diamant war sein Gemth," sagt die stretchsche Reimchronik von ihm; geliebt hat ihn Niemand; er war finster, kalt, berechnend, nach der Meinung seiner Feinde schon von der Natur als Emugiger gezeichnet. So verwarf auch der Pabst, der herrschschtige Bonifatius Viii., sofort seine Erwhlung: er habe durch Verrath seinen Herrn erschlagen, sei ungestaltet, und seine Gemahlin sei aus dem Otterngezcht der Hohenstaufen entsprossen; deshalb sei er des Reiches unwrdig, und der Pabst verfge einstweilen darber. Albrecht aber behauptete entschlossen, durch die Wahl der deutschen Fürsten, nicht durch des Pabstes Besttigung trage er die Krone; und nherte sich dem König von Frankreich, Philipp dem Schnen,
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