Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 97

1869 - Hildburghausen : Nonne
Rückblick auf die Kultur der Römer. 97 (78 vor Chr. bis 14 nach Chr.). Redner Cicero; Geschichtsschreiber: Cäsar, Sallust, Kornelius Nepos — Livius; Dichter: Horaz, Virgil, Ovid. 4. Unter Augustus das wichtigste Ereigniß der Weltgeschichte: Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschheit. 1. In den ältesten Zeiten lebte der Römer, wie jeder andere Natur- sohn, sehr einfach. Sein Haus und sein Tempel bestanden aus Lehm; seine Kleidung war eine Art Hemde ohne Aermel (Tunika), das bis auf die Kniee reichte, darüber trug er eine Art Mantel (Toga), aus einem einzigen Stück Tuch bestehend; Arme und Beine waren nackt. Als Bett Frühere diente ihm ein Strohlager. Er aß Honig, Bohnen, Früchte, Fleisch und Einfachheit. Oel; sein Lieblingsgetränk war Wein, mit Wasser vermischt. Die stärkste Mahlzeit fand Abends statt. Gegen Ende des erstem punischen Kriegs sah Rom die ersten Bäcker. Bis dahin bildete auch der Ackerbau die Haupt- beschäftigung und selbst Konsuln schämten sich nicht, mit dem Pfluge ihr Erbgut zu bestellen. Als Geld wurden lange Zeit Kupferstücke ohne Ge- präge benutzt. Erst nach Beendigung des zweiten punischen Kriegs kamen Goldmünzen auf, die mit dem Bild eines Thieres, — Schafes oder Ochsen (pecus — pecimia) — versehen waren. Cäsar setzte anstatt dieser Thier- köpfe sein Brustbild. Jeder Hausvater war König in seinem Hause. Er konnte seine Kin- der tobten oder zu Sklaven verkaufen. Die Erziehung war Privat-, nicht Staatssache. 2. So lange diese Sitteneinfalt blieb, blieb auch des Römers unwider- stehliche Kraft und Festigkeit. Als aber durch die Eroberungen ungeheure Summen nach Rom flössen, wuchs mit dem Reichthum die Ueppigkeit und mit der Ueppigkeit die Verderbtheit. Um sich von dem Reichthum der römischen Großen einen Begriff machen zu können, sei Folgendes erwähnt. Pom pejus hatte auf einen Posten, bei dem Könige von Kappadocien, zwanzig Millionen Gulden stehen; die Güter des Krassus waren siebzehn Millionen werth; die des Len- Späterer tulus fast noch einmal soviel. Es gab Familien, die 10,000 und mehr Reichthum. Sklaven hatten. Als Antonius und Oktavian ihr Heer gegen die Republikaner nach Griechenland führten, versprachen sie jedem Gemeinen über 2000 Gulden, was, da sie gewiß über hunderttausend Mann bei- sammen hatten, zum mindesten zweihundert Millionen ausmachte. — Der Aufwand einzelner Bürger ging über alle Beschreibung. Selbst das Meer wurde eingeengt, um die Wohnungen dahin zu erweitern, der Marmor hierzu aus weit entlegenen Ländern mit vielen Kosten herbeigefahren. Lu- kullus ließ Berge ebenen und große Teiche ausgraben, um mitten im Laude Seefische in Meerwasser erhalten zu können. Dem Hirtius soll seine Fischerei jährlich 200,000 Thlr. gekostet haben. H ortensius begoß seine Bäume mit Wein und hinterließ doch noch 10,000 Eimer des edlen Nasses. Attikus, Cicero's Freund, hatte 100,000 Thlr. geerbt und hieß dennoch ein Mann von geringem Vermögen. Was war nun aus den anfänglich so einfachen Mahlzeiten geworden? Lukullus erhielt einst unerwarteten Besuch an Cäsar und Pompejus, und in aller Eile ward ein ländliches Abendessen veranstaltet, welches 10,000 Thlr. kostete. Die ägyptische Königin Kleopatra wetteteeinst mit Antonius, wer von ihnen die kostbarste Mahlzeit geben würde. Antonius ließ die Spieß u. Beriet, Weltgeschichte Iii. 7
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer