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1899 -
Breslau
: Hirt
- Hrsg.: Sieber, Hermann, Steinweller, F., Paust, J. G., Rohn, R. A., Nowack, Hugo
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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§ 44. Der Deutsche Krieg. (Die Schlacht bei Königgrätzp
den Kronprinzen, mit dem Befehle, er solle sofort mit seinem Heere aufbrechen,
um der Armee des Prinzen Friedrich Karl beizustehen.
Welchen Eindruck machten die Siegesnachrichten in der Heimat? Welchen
heldenhaften Entschluß führte König Wilhelm aus? Warum" war dies eine
große That zu nennen? Wann kam der König bei der Armee an? Wonach
erkundigte er sich sofort? Wozu war er entschlossen? Wie bereitete er die
Schlacht vor? Wie handelte König Wilhelm nach dem Sprichworte: Selbst ist
der Mann? Wie zeigte König Wilhelm I. seinen heldenhaften Sinn,
und wie bereitete er die Hauptschlacht vor?
5. Die Österreicher hatten bei Königgrätz eine vortreffliche Aufstellung
genommen. Von dem Bistritzbache steigt das Land in Absätzen allmählich
höher an. Auf dem Höhenrande standen die Österreicher. 600 Kanonen hatte
Benedek aufgestellt; sie standen in drei Reihen übereinander. Um 8 Uhr früh
am 3. Juli überschritten die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl die
Bistritz bei strömendem Regen. Sie eroberten bald einen Wald bei Sadowa.
Aber weiter konnten sie nicht vorrücken, denn die Österreicher schlugen alle
Angriffe ab, und die Kugeln der Kanonen rissen ganze Reihen der Preußen
nieder. So ging der Kamps hin und her bis Mittag Uhr. Die Preußen
konnten nicht vorwärts dringen, und schon war bei ihnen die Zahl der Ver-
wundeten und Toten ungeheuer groß. Gegen einen dreifach so starken Feind
standen hier die Preußen. Aber sie riefen: „Zurück gehen wir nicht weiter,
hier sterben wir!" Wenn setzt die Österreicher vorgedrungen wären, dann waren
die Preußen verloren. König Wilhelm und seine Generäle schauten voll Sehn-
sucht nach der Richtung hin, von woher der Kronprinz kommen sollte.
Beschreibe die Stellung der Österreicher!*) Warum war sie vortrefflich
zu nennen? Wer begann den Kampf? Erzähle von den ersten Erfolgen der
Preußen! Warum vermochten sie nicht weiter vorzudringen? Schildere die
schlimme Lage der Preußen um 1 Uhr! Wie bewiesen hier die Preußen ihren
Heldenmut? Wodurch allein war es möglich, daß die Preußen doch noch den
Sieg errangen? Erzählt vom Angriff des Prinzen Friedrich Karl
und von der schlimmen Lage der Preußen mittags!
6. Gegen 2 Uhr langte der Kronprinz mit seinem Heere an. Es war
frühzeitig aufgebrochen, aber auf seinem Marsche durch aufgeweichte Wege auf-
gehalten worden. Noch aber kan: er nicht zu spät. Er ließ sofort durch seine
Soldaten die Österreicher von der Seite her angreifen. Hierdurch entstand
Verwirrung in den Reihen der Österreicher. Nun gingen auch die Soldaten
des Prinzen Friedrich Karl aufs neue vor. Die Österreicher wurden also au
ihrem rechten Flügel und von vorn angegriffen; sie konnten nicht länger standhalten
und mußten fliehen. Der König Wilhelm setzte sich, au die Spitze der preußischen
Reiter und verfolgte die Feinde. Viele Tausend Österreicher wurden gefangen
genommen und viele Fahnen und Kanonen erobert. -—
Wann langte der Kronprinz auf dem Schlachtfelde an? Warum hatte er
nicht früher kommen können? Welchen Vorteil brachte sein Angriff dem Heere
des Prinzen Friedrich Karl? Warum konnten jetzt die Österreicher nicht mehr
standhalten? Wie beendigte König Wilhelm selbst die Schlacht? Erzähle von
der Kriegsbeute der Preußen!
Wie wurde durch das Eingreifen des Kronprinzen in die
*) Ich mache meinen Schülern die Aufstellung klar, indem ich sage: Denkt euch,
die Feinde stünden auf der Siegeshöhe, das ist die höchste Erhebung in unmittelbarer
Nähe der Stadt Liegnitz. Die Preußen rücken von Liegnitz und Weißenhof her an. —
Auch eine Faustzeichuuug kann hier gute Dienste leisten.